Softwareentwickler arbeiten beim Entwurf, der Konfiguration und Implementierung neuer Programme mit, die oft unternehmensbezogen designt werden. Immer mehr Firmen suchen für die zeitlich abgegrenzten Projekte Freelancer, da der technologische Wandel Veränderungen oft im Jahrestakt erzwingt, allerdings keine Vollzeitstellen geschaffen werden. Die Systeme laufen schließlich zwischenzeitlich stabil und ohne große Veränderungen.
Tätigkeitsbeschreibung
Die Tätigkeit verlangt das Fachwissen eines Informatikingenieurs, viele der Softwareentwickler haben ein entsprechendes Studium absolviert. Die Berufsbezeichnung Softwareentwickler selbst ist nicht geschützt (im Gegensatz zum Softwareingenieur), es ist auch möglich, über einen Ausbildungsberuf als Fachinformatiker zur Softwareentwicklung zu gelangen. Berufsakademien und Fernhochschulen bieten spezielle Kollegs und Studiengänge an. Daneben spielen in der Ausbildung Herstellerzertifikate eine sehr große Rolle, die in mehrtägigen bis mehrwöchigen Kursen erworben werden. In der praktischen Tätigkeit werden technische Designs entworfen, implementiert, programmiert und getestet, auch die Konfiguration innerhalb des Customizings für unternehmensspezifische Anforderungen gehört zu den Tätigkeiten. Hier ergeben sich teilweise Überschneidungen mit dem IT-Administrator. Freelancer bearbeiten ein projektbezogenes Aufgabenfeld, zu dem nachträgliche Anpassungen gehören können, aber nicht müssen. Die Erarbeitung einer Softwarearchitektur kann explizit gefordert werden, wenn Unternehmen ihre IT vollkommen neu strukturieren möchten. In dieses Tätigkeitsfeld gehören dann auch Analysen zu Softwareanforderungen, Projektmanagement und das Design von Benutzerschnittstellen und Interfaces für die Mitarbeiter.
Moderne Anforderungen an Freelancer
Stellen für freiberufliche Softwareentwickler werden mit einem konkreten Leistungsprofil ausgeschrieben. Da die Softwarelandschaft die vielfältigsten Facetten aufweist, suchen Firmen stets projektbezogen Freiberufler mit einem ganz bestimmten Kenntnisstand. Gefordert werden unter anderem:
- Betriebssysteme, unter anderem Exoten (Debian, Ubuntu), die gängigen wie Windows, Mac OS, Unix, Linux, Solaris werden vorausgesetzt
- Serversysteme und -administration, unter anderem Apache, PhusionPassanger, Mongrel oder NginX
- Datenbanksystem (MySQL, PHP und weitere), relationale Datenbanken
- Skriptsprachen wie Pearl, Python, JavaScript, Typoscript oder Ruby
- CMS wie TYPO3 inklusive TypoScript, TemplaVoila und Extensionentwicklung
- Programmiersprachen wie HTML, CSS3, AJAX, jQuery
- Microsoft SBS (Office System Administration)
- Flex und Objective-C
- objektorientierte Entwicklung
Aufgabenstellungen ergeben sich in der Industrie, im Finanzsektor und sehr stark bei Online-Agenturen, die wiederum für Kunden moderne Online-Shops entwickeln. Hier sind Templates zu erstellen, in TYPO3 zu implementieren, TYPO3-Extensions zu programmieren oder eine Magento-Shopware komplett zu konfigurieren. Auch bei Handelsgesellschaften und Firmen des produzierenden Gewerbes werden Softwareentwickler gebraucht, CRM- und ERP-Systeme werden neu installiert und müssen stets an Kundenbedürfnisse angepasst werden. Die Entwickler müssen auch bei freiberuflicher Tätigkeit sehr teamfähig auftreten und dennoch selbstständig arbeiten, die Kenntnis der modernsten Entwicklungen des Sektors wird vorausgesetzt.
Chancen im Beruf, Verdienstmöglichkeiten
Der Beruf weist sehr viele Facetten auf, der Markt boomt. Dennoch finden sich bei den Einkommen große Differenzierungen, die einmal regional und firmenbezogen entstehen – große Firmen zahlen mehr, in manchen Bundesländern wird mehr bezahlt – und auch mit der konkreten Aufgabenstellung zusammenhängen. Je spezifischer die Anforderungen sind und je höher die geforderten Qualifikationen, desto höher fallen zwangsläufig die Einkommen aus. Tätigkeiten wie eine Magento-Installation sind zwar anspruchsvoll, ebenfalls das Implementieren eines CRM-Systems aus Open Sources wie vtiger, allerdings geben hier die Hersteller alles vor, man programmiert also keine Datenbanken und schreibt selten neue Scripts. Etwas anderes wäre der Entwurf eines Data Warehouses für eine Firma inklusive eigener Datenbank mit der Einbindung von Daten aus verschiedenen Ressourcen, sprich unterschiedlichsten Programmen. Hier sind einerseits hohe Fachkenntnisse und auch Kreativität gefragt, andererseits ist das Projekt auch sehr bedeutsam, die Firma kann sich eine Nacharbeit durch einen anderen Entwickler kaum leisten. Es wird bei Spezialentwicklungen und selbst beim Customizing (der Anpassung von Standard-Lösungen an Kundenbedürfnisse) zumindest im ERP-Bereich stets mit reichlich vier- bis fünfstelligen Summen gerechnet. Ein Freiberufler, der hier projektbezogen abrechnet und effizient arbeitet, kann durchaus auf Stundensätze zwischen 70 bis 100 Euro kommen. Angestellte Softwareentwickler verdienen monatlich zwischen minimal 2.700 Euro (Thüringen) bis maximal 7.500 Euro (Baden-Württemberg).