Ausbildung zum Webentwickler

webentwickler

Die Bedeutung der Berufsbezeichnung „Webentwickler“ befindet sich bereits im Begriff: Diese Menschen entwickeln Software aller Art, die mit dem Internet und dem Webdesign zu tun hat. Da Webseiten längst nicht mehr so einfach und statisch designt und programmiert werden wie in den Anfangsjahren des World Wide Web, werden an den Webentwickler mittlerweile hohe Anforderungen bezüglich der Programmierung, der Softwareentwicklung und der Analytik gestellt. Aus diesem Grund ist eine fundierte Ausbildung in mehreren Bereichen notwendig, wenn der Webentwickler seine breit angelegten Aufgabenfelder effektiv ausfüllen will.

Keine geschützte Berufsbezeichnung

Sowohl der Begriff des Webentwicklers als auch die synonym verwendeten Bezeichnungen wie Web-Programmierer oder Webdeveloper sind in Deutschland und den anderen deutschsprachigen Ländern nicht geschützt – es existiert in diesem Sektor kein anerkannter Ausbildungsberuf. Dennoch lassen sich generell gültige Qualifikationen und Ausbildungsmerkmale aufstellen, die zur Ausbildung gehören und dazu berechtigen diese Berufsbezeichnung zu führen – was für Bewerbungen vor großer Wichtigkeit ist. Fehlen die entsprechenden Qualifikationen, kann die ungerechtfertigte Verwendung dieses Begriffes durchaus juristische Konsequenzen nach sich ziehen.

Typische Aufgaben und Tätigkeiten

Während einige Webentwickler ihre Dienste als Selbstständige anbieten, arbeiten andere im Angestelltenverhältnis. Hierbei werden, da die Webentwicklung ein so komplexes Thema und sich mit anderen Aufgaben in Unternehmen überschneidet, häufig Teams gebildet, in denen Mitarbeiter verschiedener Disziplinen kooperieren, zum Beispiel Marketingstrategen, Designer und Kommunikationsexperten. Webentwickler führen dabei in der Regel alle Aufgaben durch, die mit der Konzeptionierung, Einführung und Wartung neuer Software in Verbindung stehen. Beispiele hierfür sind Analysen bezüglich der Anforderungen an ein neues Programm, die Planung und Entwicklung einer oder mehrerer Möglichkeiten, das Design und die praktische Umsetzung aller Tools und Datenbänke sowie Testläufe, Kontrollen, laufender Betrieb und Wartung.

Da die Webentwicklung sich in unterschiedliche und sehr komplexe Bereiche gliedert, ziehen einige Webentwickler es vor sich auf einen oder zwei Bereiche zu spezialisieren, beispielsweise das Programmieren, die Erstellung von Datenbanken oder das Design der Tools. Hinzu kommt eine mögliche Aufteilung der Tätigkeitsfelder in das Design des Frontend/Client-Sektors oder des Backend/Server-Bereichs. Hier hängen die Aufgabengebiete meist von den Anforderungen des Arbeit- bzw. Auftraggebers ab. Die Anforderungsprofile in Stellengesuchen können recht unterschiedlich ausfallen.

Erforderliche Fähigkeiten und Kompetenzen

Ein guter Webentwickler sollte sich in verschiedenen Arealen der Programmiersprachen und Programmierung von CMS-Systemen auskennen, etwa HTML, CSS, Typo 3, Smarty und Typo-Script. Zusätzlich sind Kenntnisse in Javascript und jQuery für das Frontend bzw. HTTP, Rest-System, SQL oder Java für das Backend notwendig – um jeweils nur einige Beispiele zu nennen.

Aber auch ausgeprägte soziale Kompetenzen sind für einen erfolgreichen Webentwickler von Bedeutung, da er häufig in größeren Teams agiert. Eine gute Kommunikationsfähigkeit und eine hohe Belastbarkeit sind deshalb wichtig. Hinzu kommt eine sehr hohe Bereitschaft jederzeit etwas Neues zu lernen und umzusetzen – die ständigen technischen Weiterentwicklungen und neuen Trends im Internet und im IT-Bereich setzen dies zwingend voraus.

Die Ausbildung

Da die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, ist entsprechend kein Schulabschluss bzw. eine reguläre Ausbildung vorgeschrieben. Es empfiehlt sich jedoch die Hochschulreife in Verbindung mit guten Englischkenntnissen, da Fachliteratur oftmals nicht auf Deutsch erhältlich ist. Des Weiteren beinhaltet die Ausbildung zum Fachinformatiker in der Anwendungsentwicklung bereits wichtige Elemente der Webentwicklung. Auch Studiengänge wie Informatik oder Medieninformatik sind sehr nützlich und werden ergänzt durch spezielle Weiterbildungen zum Webentwickler durch verschiedene Bildungseinrichtungen oder Firmen, beispielsweise Oracle, Zend oder Webmasters Europe. Dies lässt sich als Studium oder Fernstudium absolvieren und wird mit einem entsprechenden Zertifikat abgeschlossen.

Foto: mmagelan @ sxc.hu

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