Schaut man sich die gegenwärtig angebotenen und viel beworbenen Handys bzw. Smartphones an, so stellt man fest, dass immer mehr Feature in die Geräte integriert werden. Ob es sich um die Möglichkeiten handelt, Musikdateien abzuspielen, Videos anzuschauen, ob es darum geht, E-Mails lesen und verschicken zu können, ob es um immer leistungsfähigere eingebaute Kameras geht, der Funktionsumfang wird immer vielfältiger. Mehr und mehr Computerfunktionalitäten werden eingebaut und der ursprüngliche Zweck des reinen Telefonierens tritt häufig in den Hintergrund. Aber gerade die Grundfunktionalitäten, immer und von überall telefonieren zu können, immer und überall erreichbar zu sein und gegebenenfalls auch einen Hilferuf senden zu können, sind für viele Kunden sehr wichtig, insbesondere für ältere Menschen. Unter dem Begriff Seniorenhandy werden deshalb Geräte verstanden, die genau auf die Erfüllung dieser Bedürfnisse ausgerichtet sind und auch von Menschen bedienbar sind, die in irgend einer Form gehandicapt sind.
Was zeichnet ein Seniorenhandy aus?
Auch diese Handys sind moderne Geräte, sie verzichten nur in der Regel auf viele Zusatzfeature. Wichtig ist eine relativ einfache Bedienbarkeit, was z.B. das Ein- und Ausschalten betrifft, aber auch der Aufruf anderer notwendiger Funktionen (Lautstärkeregelung, Freisprecheinrichtung, Tastensperre) muss unkompliziert möglich sein. Insbesondere Nutzer, die in ihrer Sehkraft eingeschränkt sind, sollten darauf achten, dass das Handy über ein möglichst großes, kontrastreiches und ausreichend beleuchtetes Display verfügt. Die Tasten sollten ebenfalls beleuchtet sein, außerdem sind Handys für Senioren in der Regel mit größeren Tasten ausgestattet, was zum einen die Bedienung erleichtert, zum anderen auch die auf den Tasten befindlichen Symbole bzw. Zahlen besser erkennen lässt. Wichtig ist auch, dass sich die Schriftgröße individuell einstellen lässt, was sowohl für das Lesen von Telefonbucheinträgen, als auch von SMS erforderlich sein kann. Hörgeschädigte sollten insbesondere auf die Kopplungsmöglichkeit des Handys an Hörgeräte, sowie auf die einstellbare Höchstlautstärke für Klingeltöne und Telefonate achten. Alle Geräte sind normalerweise mit einer Notruf-Funktion ausgestattet.
Welche Handys sind besonders empfehlenswert?
Es wird mittlerweile eine Vielzahl von Handys für Senioren angeboten, dabei sind sowohl Modelle großer, bekannter Handyhersteller, als auch solche, die sich speziell auf Seniorenhandys spezialisiert haben, zu finden.
Von DORO gibt es mehrere Modelle, beispielhaft sei hier das DORO PhoneEasy 338gsm genannt, das durch seine große Tastatur, ein Telefonbuch für 50 Namen und Nummern incl. einer Telefonbuchtaste, 3 Zielwahlspeicher, Notrufnummerntasten, vorbereitete SMS Alarmmitteilungen und seine Hörgerätekompatibilität auffällt. Ebenfalls viele Modelle gibt es von Emporia. Das Emporia V35 Elegance besticht durch seine sehr hohe einstellbare Lautstärke, ein Telefonbuch mit 100 Speicherplätzen, wobei die wichtigsten 5 Nummern an den Anfang gestellt werden, extra große Tasten mit einem deutlich spürbaren Druckpunkt sowie den extra starken Vibrationsalarm einschließlich zusätzlichem Blinken. Von den Amplicom-Modellen sei hier das Amplicom PowerTel M6000 genannt, es besitzt ebenfalls sehr große Tasten, ein gut lesbares Display, 11 Kurzwahltasten, eine Notruftaste und verfügt über eine sehr übersichtliche Beschreibung.
Um das richtige Seniorenhandy auszuwählen, müssen immer die konkreten persönlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Unterschiede zwischen Seniorenhandys und normalen Handys
Die Vorzüge klassischer Handymodelle
Die aktuelle Telekommunikationsbranche besteht schon längst nicht mehr aus Festnetz- und Internetanschluss allein. Denn vor gut 15 Jahren gesellten sich auch die ersten Mobiltelefone zu den Kommunikationsmöglichkeiten und waren für eine lange Zeit das non plus ultra in puncto mobiler Kommunikation. Doch dies änderte sich in den letzten Jahren durch den Ausbau der mobilen Netzwerke und der Ausstattungsmöglichkeit klassischer Handys mit High-End Techniken wie Touchscreens und Digitalkameras. Mittlerweile gehören Smartphones, also die Verbindung von Handy und Computersystem, bereits zum alten Hut und werden massenweise in Elektro- und sogar Supermärkten verkauft.
Doch einige Personen verzichten nur allzu gerne auf die hochgepriesene Technik und verwenden viel lieber die klassischen Handymodelle. Denn gewohnte Barren-, Klapp- oder Slider-Handys haben vor allem für ältere Menschen einen großen Vorteil: Sie sind leichter zu bedienen. Ausgestattet mit normalen Tasten-Blöcken und einem getrennten Bildschirm sind sämtliche Telefon-Funktionen um einiges schneller zu durchschauen und wesentlich leichter zu bedienen. Doch damit nicht genug! Denn für Personen, die sich selbst mit der relativ unkomplizierten Technik der klassischen Handys nicht anfreunden können, gibt es mittlerweile sogenannte Seniorenhandys, die mit einer noch unkomplizierteren Bedienung und bodenständigeren Technik ausgestattet sind. Wo die genauen Unterschiede zwischen einem klassischen Handy und einem Seniorenhandy liegen, offenbart der folgende Text.
Klassik vs. Senior
Oftmals unterscheiden sich die zwei Handy-Arten schon beim Aussehen. Sind klassische Handys wahlweise im Barren-, Schiebe- oder Klapp-Format kreiert wurden, sind Seniorenhandys in der Regel ausschließlich in der Barren-Form zu finden. Ab und zu wurden Seniorenhandys auch mit einem Klapp-Mechanismus zwecks Tastensperre ausgestattet.
Ein weiterer Unterschied, der das Äußere betrifft, ist die Gestaltung der Tastatur und des Bildschirms. So sind die Tastaturen der normalen Handymodelle um einiges kleiner und die Tasten an sich filigraner. Die Knöpfe der Seniorenhandys sind um einiges breiter und in der Mitte oftmals erhoben, damit die Finger noch präziser die einzelnen Tasten treffen können. Beim Bildschirm unterscheiden sich die beiden Arten ebenfalls: Während die klassische Variante auf bodenständige Auflösungswerte von gut 240 x 320 Pixel setzt, sind bei den Seniorenmodellen in der Regel nur gute 120 x 120 Pixel zu finden. Schließlich wird das Seniorenhandy so gut wie nie zum Betrachten von Bilder oder Videos benutzt – wozu also hochauflösende Bildschirme einsetzen, wenn diese eh nicht gebraucht werden?
Apropos Bilder: Selbst klassische Handys sind serienmäßig mit Digitalkameras ausgestattet. Zwar reichen diese an die Qualität der Linsen moderner Smartphones oder klassischen Kompaktkameras nicht heran, lassen sich dennoch zum Knipsen von Schnappschüssen nutzen. Seniorenhandys haben in der Regel keine Kamera aufzuweisen.
Letzter Punkt im Bereich der Hardware könnte der interne Speicher sein. Da selbst normale Handys oftmals zum Abspielen von Musik genutzt werden, ein Seniorenhandy jedoch weder MP3-Player noch Radio aufweist, ist der Speicher, auf dem die Lieder gespeichert werden können, in der Regel größer als der des Seniorenhandys. So weist letzteres maximal 5 MB auf, während das normale Handy bis zu 200 MB bereit hält.
Doch auch bei der Bedienung an sich unterscheiden sich die Handy-Modelle. So sind Seniorenhandys oftmals mit Notruf-Tasten ausgestattet worden. Wird diese gedrückt, werden automatisch vorgespeicherte Notfallrufnummern angerufen oder mehrere „SOS Nachrichten“ an die Kontakte geschickt. Diese Funktion wird auch bei manchen Geräten ausgelöst, sobald diese fallen gelassen werden.
Außerdem sind Menü und Handysteuerung um einiges simpler und leichter zu verstehen aufgebaut. Manche Seniorenhandys bieten übrigens schon den Zusatz, Kontakte per Sprachbefehl anrufen zu können – ein Standard heutiger Smartphone-Modelle.
Bildnachweis: SalFalko: Worried Senior Woman Talking | Flickr | CC BY-NC 2.0