Wer hierzulande einen passenden Mobilfunkvertrag sucht, steht vor der Qual der Wahl. Doch nicht nur die Tarife sind entscheidend für die Wahl eines passenden Anbieters. Vor allem die Netzabdeckung und Sprachqualität am Wohnort ist entscheidend.
Zur Auswahl stehen in Deutschland 4 Mobilfunknetzbetreiber. Diese sind T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2. Alle 4 Netzbetreiber betreiben ein eigenes Netz, was bis vor einigen Jahren noch komplett eigene Frequenzen umfasste. Ursprünglich teilten sich Vodafone und T-Mobile die 900 Mhz-Frequenz und O2 und E-Plus die 1800 Mhz-Frequenz. Inzwischen arbeiten T-Mobile und Vodafone im D-Netz wie auch E-Plus und O2 im E-Netz mit der 900 Mhz- und 1800 Mhz-Technik.
Welche Rolle spielen Netzausbau und Sprachqualität?
Auch wenn die Betreiber gemeinsame Techniken nutzen, verwaltet jeder Mobilfunknetzbetreiber sein eigenes Netz. Dieses ist unabhängig von den anderen Betreibern. Somit kann keiner der Betreiber mehr vom Netz eines anderen Betreibers profitieren. Dieser Netzausbau und die Wartung der Basisstationen ist für alle Betreiber ein hoher Kostenfaktor. Für den Endkunden bedeutet dies jedoch das alle 4 Betreiber abseits von Ballungszentren auch unterschiedliche Empfangsmöglichkeiten bieten.
Die Qualität und Reichweite der Netze wird mehrmals jährlich von verschiedenen Unternehmen festgestellt. Dies ist für den Endkunden zwar ein klarer Vorteil, da somit auch vor allem die Entwicklung der einzelnen Netze bewertet werden kann, muss jedoch nichts über die tatsächliche Empfangsqualität am Wohnort aussagen. Im Generellen scheinen Vodafone und T-Mobile in der Netzqualität gleichauf zu liegen, gefolgt von O2, dessen Netz aufgrund der physikalischen Eigenschaften des ehemals einzig zur Verfügung stehenden 1800 MHz Bandes eine geringere Reichweite pro Funkmast hat und somit vor größere Herausforderungen bei der flächendeckenden Versorgung gestellt ist. Engpässe in der Versorgung werden durch insgesamt günstigere Preise und die verbreiteten O2 Gutscheincodes nivelliert. O2 läßt sich diesbezüglich nicht nur Gutscheinaktionen einfallen, sondern es gibt die diversesten Handy und Smartphone Aktionen. Vor ähnliche Probleme ist auch E-Plus gestellt.
Für den Verbraucher ist die Auswahl somit der größte Vor- aber auch Nachteil. Er hat sich zu informieren und dies nicht nur beim Anbieter, sondern optimalerweise auch bei Freunden und Nachbarn, welches Netz in seinem Wohngebiet die beste Qualität und Reichweite aufweist. Wiederum ist er jedoch nicht an einen Anbieter mit schlechter Empfangsqualität gebunden, sondern kann auch andere Netze in Betracht ziehen.
Welche Kapazitäten tragen die Netze?
Durch die vier eigenständigen Netze in Deutschland sind wir mit ausreichend Kapazitäten versorgt. Echte Engpässe entstehen meistens nur bei Großveranstaltungen oder zu Silvester. Dies ist jedoch auch nur der Fall, da sich die vier Netze auch die Kunden teilen. Der Anbieter mit den meisten Kunden hat somit auch dafür Sorge zu tragen das stärkste Netz zu stellen.
Abhängig von der Technologie (GSM / UMTS) kann eine Basis–Station (Funkmast) gewisse Kapazitäten an Telefonie- und Datenpakten verarbeiten. Sind diese Kapazitäten ausgelastet, ist die Rede von einer zu hohen Netzlast. Der Kunde hat dann nicht mehr die Möglichkeit zu telefonieren oder Daten und Nachrichten zu versenden. Bei einer besonders hohen Netzlast kann es auch zu einem kurzzeitigen Netz-Ausfall kommen.
Da heutzutage alle Mobilfunknetzbetreiber die gleichen Technologien nutzen, sind die vier Betreiber für den Kunden ein Vorteil. Die gesamte Netzlast wird somit verteilt. Auch hier kann der Kunde durch eine Recherche im Freundeskreis oder bei Nachbarn sich über das stärkste Netz am Wohnort informieren. Da jedes Netz eine eigene Wartung und Pflege erhält, ist somit auch eine stetige Qualitätsprüfung garantiert.