Anfangs schlugen wir Zeichen in Fels für die Ewigkeit, malten Symbole in den Sand für eine Nacht. Begegneten dem Papier, dem Stift, der Schreibmaschine. Bis der Text digital wurde, zum Übertext wurde, der uns seitdem hinausführt in neue Welten und anderes Denken. Schließlich wurden Form und Inhalt getrennt, Inhalte exportiert, losgelöst vom Ursprung. Die Zellteilung des Web. Aus einer Amöbe entstanden neue Lebewesen, die sich wiederum vereinigten, Texte, Fotos, Videos, Blogs – der Hype des Web 2.0. Wer organisiert diese Daten? Tagging? Wer taggt? Menschen. Wir teilen. Wissen, Kreativität, Informationen, Nichtigkeiten. Das Web vernetzt uns. Wir sind der Geist in der Maschine. Der Geist, der sich selbst neu kreiert. Ein Spiegel für Beobachter, die willens sind, darin zu lesen. Auf der Suche nach uns selbst. Digitale Schamanen. Du bist das Web.
In Hochachtung vor Michael Wesch, Assistant Professor of Cultural Anthropology, Kansas State University.
Danke für den Hinweis: Michael Welsch hats raus …