Was sind ERP-Systeme?
Der Begriff ERP steht für Enterprise Ressource Planing und bezieht sich auf Softwarelösungen, die für die Planung und Verwaltung der Ressourcen eines Unternehmens entwickelt worden sind. ERP-Systeme werden in kleinen und mittelständischen Unternehmen eingesetzt. Die vorhandenen Ressourcen eines Betriebes in Form von Kapital, Betriebsmittel und Personal werden mit Hilfe der verschiedenen Softwareelemente bzw. Programmmodule, aus denen sich ein ERP-System zusammensetzt, gesteuert, kontrolliert und koordiniert.
Ziel des Einsatzes von ERP-Systemen ist die effiziente und transparente Gestaltung von Geschäftsprozessen in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Dabei werden für jeden Geschäftsbereich optimal auf die jeweiligen Bedürfnisse des einsetzenden Unternehmens abgestimmte Module kombiniert, die entweder als komplettes ERP-System eingeführt werden oder aber successive nach den jeweiligen Erfordernissen das bereits vorhandene ERP-Systems ergänzt oder erweitert werden.
Wesentliches Element bei einem ERP-System ist neben dem modularen Aufbau, der den betrieblichen Erfordernissen jeweils angepasst werden kann, der gemeinsame Datenzugriff auf sämtliche unternehmensrelevante Daten von Seiten der verschiedenen Unternehmenseinheiten wie Produktion, Beschaffung, Vertrieb, Finanz- und Rechnungswesen, Personalwesen, Anlagenwirtschaft, Logistik und weitere zum Betrieb gehörenden Einheiten. Für die Geschäftsleitung ergibt sich dadurch ein schneller, aktueller und flexibler Zugriff auf sämtliche Unternehmensdaten, um daraus wichtige Entscheidungsgrundlagen zeitnah ableiten zu können.
Abteilungsübergreifend können mit Hilfe von ERP-Systemen betriebliche Abläufe überblickt, kontrolliert und koordiniert werden, was im Rahmen des jeweiligen Geschäftsfeldes des Unternehmens von größter Tragweite für aktuelle Firmenentwicklungen sein kann. So können Vertriebs-, Einkaufs- und Produktionsdaten ständig mit Logistik- und Lagerbestandsdaten verglichen und aktuell eingesehen werden, um entsprechende unternehmensstrategische Entwicklungen steuern zu können. Die so abgebildeten Vorgänge können zusammengefasst und archiviert kontinuierlich die Unternehmensentwicklung dokumentieren, aus denen zukünftige Entwicklungen abzuleiten sind.
Vor der Einführung eines ERP-Systems werden die firmeninternen Abläufe analysiert und EDV-technisch umgesetzt, um der Firmenleitung und den entsprechenden Abteilungs- und Projektleitern eine bestmögliche Unterstützung bieten zu können. Die Anwenderoberfläche wird den betrieblichen Erfordernissen gemäß angepasst und deren Handhabung den Mitarbeiter in entsprechenden Schulungen eingehend erläutert. Auf diese Weise werden Arbeitsprozesse vereinfacht, erleichtert und ein Rotationssystem unter den Mitarbeitern des jeweiligen Arbeitsbereiches im Bearbeitungsprozess ermöglicht und unterstützt.
Die bekanntesten und bedeutensten ERP-Systeme sind SAP ERP und ORACLE E-Business. Sie haben weltweit den größten Geschäftsanteil.
ERP-Systeme vergleichen und auswählen
Für den Unternehmen jeglicher Größe stellt die Auswahl eines ERP-Systems eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Wir zeigen Ihnen auf was Sie bei der Einführung von ERP-Systemen in mittelständischen Unternehmen achten müssen um ein solches IT-Großprojekt erfolgreich abzuschließen.
Gute Planung ist die halbe Miete
Bei der Umsetzung von IT-Großprojekten wie der Implementierung eines ERP-Systems sollten Firmen den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen. Gerade mal 35% der weltweit durchgeführten Software-Projekte werden in der vorgesehenen Zeit und mit dem geplanten Budget abgeschlossen. Ein größerer Anteil von 46% der Projekte werden in der geplanten Zeit nicht fertig oder nur mit erheblichen Mängeln fertiggestellt. Auch das veranlasste Budget reicht in diesen Fällen meist nicht aus. Bei fast jedem fünften Software-Projekt (19%) kommt es zu einem totalen Scheitern.
ERP-Auswahl
Die Auswahl am Markt für ERP-Systeme ist mittlerweile unüberschaubar geworden. Zahlreiche Anbieter haben sich bereits auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen eingestellt. Doch welche Software ist die passendste?
Der erste Schritt sollte in jedem Unternehmen eine Bestandsaufnahme der momentanen Prozesse und der Module sein. Um spätere Umstrukturierungsmaßnahmen und aufwendige Prozessneudefinitionen zu vermeiden, sollte das neue System diese ohne viel Aufwand abbilden können. Zusätzlich bietet sich bei einem Wechsel auch eine Optimierung der bestehenden Prozesse an. Man sollte jedoch aufpassen, dass man das Wesentliche nicht aus den Augen verliert. Viele ERP-Implementierungsprojekte scheitern, da die Unternehmen den Arbeitsaufwand unterschätzen und sich übernommen haben.
Anforderungen an ERP-Software
Erstellen Sie im nächsten Schritt eine Anforderungsliste in der Sie die Zielsetzungen identifizieren. Also auch alle in Zukunft gewünschten Prozesse und Features benennen. Am Ende sollten Sie eine klare Vorstellung von den gewünschten technischen Eigenschaften sowie der Funktionalitäten haben. Wählen Sie einen Anbieter, der nicht zu weit von Ihrem Unternehmen entfernt ist und ähnliche Projekte vorzuweisen hat. Am besten Referenzen bei ähnlichen Unternehmen aus dem Mittelstand der gleichen Größe und Branche. Nicht zuletzt spielt der Preis dabei natürlich auch eine Rolle. Vergleichen Sie die Angebote sorgfältig.
Checkliste für ERP-Vergleiche
Die folgende Checkliste hilft Ihnen beim Vergleich der ERP-Anbieter:
• Wie werden die Geschäftsprozesse durch das System optimiert?
• Wie hoch ist der Preis für Lizenzen? Wie hoch für den Kauf?
• Wie hoch ist das zur Verfügung stehende Budget?
• Welche Prozesse werden durch das ERP-System unterstützt?
• Kann das ERP-System an die Veränderungen im Unternehmen angepasst werden?
• Gibt es besondere Anforderungen hinsichtlich der Usability? (Benutzerfreundlichkeit)
• Besteht die Möglichkeit weitere Funktionen nachträglich hinzuzufügen?
• Muss das System in mehreren Sprachen verfügbar sein?
• Für wie viele Mitarbeiter muss die Software ausgelegt sein?
• Können Anpassungen von dem Unternehmen selbst durchgeführt werden oder gibt es spezielle Service-Verträge?
• Ist der Anbieter mit der Branche des Unternehmens vertraut und besitzt Beratungskompetenz?
• Gibt es beim Anbieter bereits Erfahrung, die evtl. sogar bis auf Modul-Ebene reicht?
• Welche kosten fallen für Installation, Service und Zusatzdienstleistungen an?
Dauer von ERP-Projekten
Aufgrund der Komplexität kann man nie sagen ab wann alle Prozesse in einem Unternehmen reibungslos laufen werden. Mit einer guten Vorbereitung kann man von einer Dauer von 3-6 Monaten ausgehen. Das Ausbessern kleiner und großer Fehler gehört in der Anfangsphase dazu und sollte von dem Unternehmen eingeplant werden. Auch die Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle für das Gelingen eines solchen Großprojekts. Auch wenn seitens der Mitarbeiter Akzeptanz, Motivation und Disziplin vorhanden ist, wird es immer zu anfänglichen Fehlern kommen.
Kosten von ERP-Systemen für kleine und mittelständische Unternehmen
Die Kosten für ERP-Systeme sind immer ein erheblicher Faktor, unabhängig davon, ob es sich um große Firmen oder kleine beziehungsweise mittlere Unternehmen (KMUs) handelt. Deshalb stellt der Einführungsprozess auch eine große Herausforderung dar. Ziel der Implementierung eines neuen ERP-Systems soll ja sein, durch bessere Steuerung und Effektivitätssteigerung betrieblicher Prozesse mittel- und langfristig Zeit und Kosten zu sparen. Daher sind die Kosten eines ERP-Systems eine Investition in die Zukunft. Fehlentscheidungen bei der Einführung von ERP-Systemen können jedoch für das Unternehmen fatale Folgen haben. Großbetriebe sind natürlich besser in der Lage, solche Fehler zu verkraften als KMUs. Kleine Unternehmen und mittelständische Unternehmen würden in eine Kostenfalle geraten, aus der sie eventuell nicht mehr herauskommen.
Vergleich der Kosten für die Implementierung von ERP-Systemen bei Großunternehmen und KMUs
Aufgrund der höheren Komplexität der Geschäftsprozesse in Großunternehmen sind für sie die Kosten bei der Einführung von ERP-Systemen selbstverständlich höher als bei KMUs. Denn große Unternehmen müssen über ihre ERP-Systeme mehr Funktionen und Strukturen abbilden können als mittelständische Unternehmen. Allerdings sagt das noch nichts über das langfristige Kosten-Nutzen-Verhältnis der ERP-Einführung aus. Dafür sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Neben den anfänglichen Kosten spielt hier unter anderem die richtige Auswahl des Systems eine große Rolle, um unnötige Folgekosten zu vermeiden. Während große Unternehmen grundsätzlich ERP-Systeme einführen, scheuen viele KMUs aus Kostengründen heute noch diesen Weg, auch wenn sich für die meisten eindeutig langfristige Kosteneinsparungen und Wettbewerbsvorteile ergeben würden. Daher werden auch immer mehr Lösungen angeboten, die speziell nur für KMUs geeignet sind.
Einführung von neuen ERP-Systemen bei KMUs
Die Einführung eines ERP-Systems ist kein Selbstzweck. Sie soll dabei helfen, das Kosten-Nutzen-Verhältnis in der Firmenbilanz der entsprechenden KMUs zu verbessern. Sinnvoll und zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen geradezu erforderlich sind ERP-Systeme jedoch besonders für aufstrebende KMUs, die eine steigende Komplexität der Geschäftsprozesse verzeichnen können.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten und das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer ERP-Einführung?
Besonders kleine und mittlere Unternehmen sind darauf angewiesen, dass das entsprechende ERP-System einerseits kostengünstig eingeführt wird und andererseits zu einer spürbaren Verbesserung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses führt. Die Anfangskosten, die Folgekosten und die Effektivität des Systems haben großen Einfluss auf die Firmenbilanz. Deshalb ist eine gute Vorbereitung geradezu unverzichtbar.
Folgende Faktoren haben maßgeblichen Einfluss auf die Kosten und Effektivität der ERP-Einführung:
1. Zunächst sollte Klarheit darüber bestehen, welches ERP-System eigentlich zum jeweiligen Unternehmen passt. Jede Branche erfordert eigene Lösungen. Einige Funktionen müssen überall berücksichtigt werden. Andere Funktionen sind branchenspezifisch. Anbieter mit entsprechenden branchenspezifischen Lösungen können ihre Systeme bereits mit einem Preisvorteil gegenüber solchen mit allgemeinen Lösungen anbieten.
2. Vor dem Kauf sollten verschiedene Systeme miteinander verglichen werden. Dabei wird empfohlen, sich folgende Fragen zu beantworten:
- Welche Geschäftsprozesse sollen abgebildet werden?
- Wie hoch wurden die Anschaffungskosten kalkuliert?
- Wie soll das System die Prozesse optimieren?
- Soll das System über Direktzahlung oder Lizenzkauf erworben werden?
- Wie hoch sind die Anforderungen an die Benutzerfreundlichkeit des Systems?
- Kann das System bei Bedarf auch eigenverantwortlich mit neuen Funktionen erweitert werden?
3. Der Anbieter sollte mit der Branche vertraut sein und wenn möglich bereits über kundenspezifische Module und Schnittstellen verfügen.
4. Die Implementierung des ERP-Systems erfordert eine gute und langfristige Planung vonseiten der Geschäftsführung. Dieser Prozess bedeutet eine große Veränderung im täglichen Arbeitsablauf. Besonders sollte dafür gesorgt werden, dass die Mitarbeiter mit diesem Prozess vertraut werden und aktiv daran teilnehmen.
5. Alle relevanten Geschäftsprozesse müssen bei der Einführung des Systems richtig integriert werden. Ansonsten ist der Nutzen trotz immenser Kosten nicht sehr hoch.
6. Entscheidend für die Kosten ist auch die Wahl des richtigen Anbieters. Kennt er sich in der Branche aus? Welchen Service bietet er und wie sind seine Preisvorstellungen?
7. KMUs können auch Kosten sparen durch Einführung von Open Source ERP Systemen. Dabei wird eine meist kostenlose quellfreie Software genutzt, die oft auch firmenintern durch eigene Mitarbeiter implementiert werden kann. Weiterhin bietet sie die Chance, das System bei Bedarf kostenfrei zu erweitern. Allerdings gibt es auch für die Open Source Software spezielle ERP-Anbieter, die einen Rundum-Service anbieten. Ein Vergleich dieser Anbieter lohnt sich auch hier.
Fazit: ERP-Kosten
Für viele aufstrebende KMUs lohnt sich die Einführung eines neuen ERP-Systems, um langfristig Kosten zu sparen und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Zur Erreichung dieses Zieles bedarf es jedoch einer guten Vorbereitung, da es durch falsche Entscheidungen verfehlt werden könnte.
Einführung von ERP-Systemen in kleinen und mittelständischen Unternehmen
Die Einführung eines neuen ERP-Systems stellt besonders für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) eine große Herausforderung dar. Ihr Ziel ist die Optimierung der betrieblichen Abläufe durch Steuerung und Planung der vorhandenen Ressourcen im Unternehmen, um dauerhaft Kosten zu sparen und höhere Gewinne zu erzielen. Dafür ist es jedoch notwendig, den Einführungsprozess des ERP-Systems so effektiv wie möglich zu gestalten. Gerade für kleine und mittelständische Betriebe stellt dieser Prozess ein besonderes Risiko dar, weil ihre finanziellen Mittel oftmals sehr beschränkt sind. Daher sollte im Vorwege genau klar sein, welches System eingesetzt und welche Einführungsstrategie angewendet werden soll.
Wahl des richtigen ERP-Projekts
Die Wahl des richtigen ERP-Projektes entscheidet über die Kosten, den Nutzen und die Dauer seiner Einführung. Folgende Fragen sollten daher vor der ERP-Einführung immer beantwortet werden:
- Welche ERP-Systeme sind für das konkrete Unternehmen geeignet?
- Welche Einführungsstrategie wird bevorzugt?
- Welche Kosten sind geplant?
- Wie flexibel soll das System sein?
Die Beantwortung dieser Fragen erfordert eine intensive Vorplanung.
Zu 1) ERP-Branchenlösungen und Bedarfsanalyse
Dienstleistungsbetriebe unterliegen beispielsweise völlig anderen Geschäftsprozessen als produzierende Betriebe. Also müssen hier auch unterschiedliche ERP-Lösungen favorisiert werden. Das Management hat die Aufgabe, zusammen mit den IT-Experten nach geeigneten ERP-Branchenlösungen zu suchen. Die verschiedenen Branchen haben unterschiedliche Anforderungen an Funktionalität und Komplexität der ERP-Systeme. Je komplexer die Prozesse sind, desto mehr Funktionen muss die ERP-Anwendung auch abdecken können. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Maßgeschneiderte Lösungen senken langfristig die Kosten und erhöhen den Nutzen. Um den höchstmöglichen Nutzen zu erzielen, ist es auch notwendig, eine Bedarfsanalyse durchzuführen. Hierbei geht es darum, festzustellen, welche Geschäftsprozesse im Unternehmen überhaupt abgebildet werden sollen. Die detaillierte Bestandsaufnahme dieser Geschäftsprozesse entscheidet dann über den Einsatz der geeigneten Software. In diesem Zusammenhang kann auch darüber nachgedacht werden, ob Open Source Software für das Unternehmen eine Alternative ist. Diese quelloffene oder freie Software ist oft kostenlos und kann für KMUs erhebliche Kostenvorteile bieten.
Zu 2) Einführungsstrategien
Die Wahl der Einführungsstrategie entscheidet meist über die Dauer der Projekteinführung. Die Kosten sind zwar unabhängig von der Einführungsstrategie, können aber über den gesamten Einführungszeitraum verteilt werden.
- Es gibt zwei unterschiedliche Einführungsstrategien:
- Die simultane ERP-Einführung
- Die sukzessive ERP-Einführung
Bei der simultanen ERP-Einführung, auch Big-Bang-Umstellung genannt, wird das gesamte System gleichzeitig eingeführt. Das alte System wird parallel dazu abgestellt. Bei der sukzessiven ERP-Einführung wird das neue System Modul für Modul schrittweise eingeführt, wobei das alte System gleichzeitig schrittweise abgebaut wird. Beide Strategien haben Vor- und Nachteile.
Vor- und Nachteile der simultanen Strategie
Die Vorteile der simultanen Strategie äußern sich in der kurzen Dauer der Umsetzung. Dadurch kann der Nutzen des neuen Systems zu einem früheren Zeitpunkt zum Tragen kommen. Des Weiteren sind keine Schnittstellen zu alten Anwendungen notwendig.
Allerdings bestehen die Nachteile dieser Strategie darin, dass das Projekt komplexer ist und daher eine längere Vorbereitungszeit durch das Management benötigt. Außerdem sind die fachlichen Anforderungen an die Mitarbeiter höher. Fehler in den Funktionen können zudem große Auswirkungen haben. Weiterhin wird der Übertragungsaufwand der Altsysteme höher, da Datensicherungen angefertigt werden müssen.
Vor- und Nachteile der sukzessiven Strategie
Die Vorteile der sukzessiven Strategie sind niedrigere Anforderungen an das Projektmanagement, bessere Planbarkeit der Kosten aufgrund ihrer Verteilung über einen längeren Zeitraum und die Verringerung der organisatorischen Komplexität.
Nachteilig wirkt sich aus, dass Schnittstellen zu alten Systemen geschaffen werden müssen, die sehr aufwendig und fehleranfällig sind. Außerdem wird der volle Nutzen der ERP-Einführung erst nach der vollständigen Umstellung sichtbar.
Zu 3) Kostenplanung
Vor der Planung der ERP-Einführung sollte eine gründliche Kostenanalyse durchgeführt werden. Welches Budget steht zur Verfügung? Diese klare Kostenvorgabe kann die Entscheidungen für bestimmte Anbieter und Software maßgeblich beeinflussen.
Zu 4) Flexibilität und Erweiterbarkeit des Systems
Zu den Vorbereitungen gehört es auch, sich Gedanken über eventuelle spätere Erweiterungen des Systems zu machen. Sollten neue Geschäftsprozesse hinzukommen, wäre es sinnvoll, ein ausbaubares, flexibles ERP-System zu haben.
Entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche ERP-Einführung
Es wurde gezeigt, dass für eine erfolgreiche Einführung des ERP-Systems die richtige Branchenlösung, die gewählte Einführungsstrategie und eine Kostenanalyse notwendig sind. Weitere Faktoren stellen geschultes Personal und eine für Neuerungen offene Unternehmenskultur dar. Des Weiteren spielt die Organisationsstruktur des Unternehmens eine nicht unbedeutende Rolle. Nicht zuletzt sind die richtige Auswahl des Anbieters und dessen technischer Support für den Erfolg des Projektes ausschlaggebend.
10 Tipps : ERP-Systeme für den Mittelstand
Was bis vor einigen Jahren fast ausschließlich in Großunternehmen eingesetzt wurde, gewinnt auch für mittelständische Unternehmen zunehmend an Bedeutung und ist heute unverzichtbar, um langfristig erfolgreich am Markt agieren zu können: ein Enterprise-Resource-Planning-System – kurz ERP-System genannt. Im härter gewordenen globalen Wettbewerb um Kunden und Absatzmärkte werden Transparenz und Effizienz der unternehmensinternen Arbeitsabläufe auch für den Mittelstand immer wichtiger. Die funktionsübergreifende Vernetzung aller in einem Unternehmen ablaufender Geschäftsprozesse von Beschaffung, Produktion und Vertrieb bis hin zu Personalwesen und Buchhaltung durch ein ERP-System kann erhebliches Optimierungspotenzial bergen.
Lesen Sie hier unsere übersichtliche Infografik „10 Tipps zur ERP Auswahl für den Mittelstand“ als PDF.
Doch darf die Einführung von neuer Software niemals nur Selbstzweck sein. Nicht der Einsatz an sich bringt bereits einen Mehrwert oder Wettbewerbsvorteil. Nur wenn das Unternehmen mit der ERP-Lösung arbeitet, die auf die eigenen Anforderungen, Besonderheiten und Gegebenheiten abgestimmt ist, zahlt sich eine Investition in ein Enterprise-Resource-Planning-System langfristig aus. Ein Großunternehmen muss eventuell Konzernstrukturen oder Tochtergesellschaften abbilden und benötigt daher eine Vielzahl komplexer Funktionen – kleine und mittelständische Unternehmen brauchen das hingegen nicht unbedingt.
In der Planung liegt der Erfolg – die passende ERP-Lösung finden
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, auf welche Punkte mittelständische Unternehmen achten sollten, bevor sie sich für die Einführung einer ERP-Software entscheiden. Hier kurzfristig zu irgendeiner Lösung zu greifen, rächt sich. Wesentliche Fragen sollte jedes Unternehmen vor Projektbeginn klären.
Der Bedarf bestimmt die Auswahl
Welche Geschäftsprozesse sollen abgebildet werden? Und welche Abläufe gibt es überhaupt im Unternehmen? Die detaillierte Bestandsaufnahme der bestehenden Geschäftsabläufe ist Entscheidungsgrundlage dafür, was die zukünftige Software leisten muss. Es muss ganz klar und umfassend definiert sein, welche Prozesse oder Standorte im ERP zukünftig abgebildet werden sollen. Dies kann beispielsweise in einem Lastenheft festgehalten werden. So wird bereits im Vorfeld die Zahl der Anbieter eingegrenzt.
Eine Lösung für die eigene Branche
Ein mittelständisches Unternehmen, das im Dienstleistungssektor agiert, hat völlig andere Geschäftsprozesse als beispielsweise ein mittelständischer Automobilzulieferer. Die Anforderungen in Dienstleistung, Handel und Industrie in punkto Umfang und Funktionalität unterscheiden sich daher gravierend. Große Software-Anbieter, aber auch viele kleinere Softwarehäuser bieten inzwischen ERP-Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen an.
Was soll es kosten
Die Frage der Kosten ist von zentraler Bedeutung. Und darauf sollten Unternehmen eine klare Antwort finden. Denn die Höhe des Budgets hat direkte Auswirkungen auf die Auswahl möglicher Anbieter und den Funktionsumfang des ERP-Systems. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass zukünftig Folgekosten für Support, Releasewechsel und Betreuung anfallen werden.
Anforderungen an die Bedienbarkeit
Die Benutzeroberfläche ist die Schnittstelle zwischen Anwender und Software. Auf eine einfache, intuitive Handhabung der Oberfläche und eine überschaubare Komplexität der dahinterstehenden Anwendungen sollte daher auf jeden Fall geachtet werden. Übersichtlich und leicht anpassbar an die Bedürfnisse der einzelnen Benutzer – dies sollte gewährleistet sein.
Anforderungen an Flexibilität und Erweiterbarkeit
Bei der Auswahl der geeigneten ERP-Software ist es wichtig, in welchem Umfang diese an wachsende oder sich verändernde Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden kann. Und natürlich, welche Erweiterungen zu welchen Kosten möglich sind. Erweiterungen können dabei ganz unterschiedliche Ausprägungen annehmen: Vom zentralen Systembestandteil wie einem BI-Modul bis zu kleineren Zusatzfunktionen wie die Möglichkeit zum Drucken per E-Mail kann der Anwender aus einer Fülle von zusätzlichen Funktionalitäten wählen.
Service und Support
Welche Unterstützung braucht ein Unternehmen nach der Einführung der ERP-Software? Support über Telefon, Internet und E-Mail sind eine Möglichkeit. Oftmals kann es allerdings hilfreich sein, einen Ansprechpartner direkt vor Ort zu haben, der die Anforderungen des Unternehmens erfassen, bewerten und schließlich umsetzen kann. Große Software-Hersteller können das in dem Umfang vielleicht manchmal nicht leisten. Aber auch kleinere Vor-Ort-Anbieter sind nicht unbedingt Garant für guten Service. Den höchsten Service können Anwender bei sogenannten „Software as a Service“-ERP-Lösungen erwarten – kurz: SaaS. Dabei kauft der Kunde das System aber die Gewährleistung und Instandhaltung bleibt beim Dienstleister. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen können diese SaaS-Lösungen für ERP-Systeme Vorteile bieten.
Einbindung von mobilen Endgeräten
Obwohl die Einbindung von Smartphones und Tablet zur Zeit in mittelständischen Unternehmen vielfach noch eine untergeordnete Rolle spielt, kann sich dies in Zukunft ändern. Dies sollte bei der Konzepterstellung und der Auswahl eines geeigneten Anbieters berücksichtigt werden.
Anbieter- oder Freie und Open Source Software
Für manchen kleineren Mittelständler kann quelloffene und freie Software eine Alternative sein. Oftmals sind diese Programme kostenlos und senken so auch das Investitionsvolumen. Eine Anpassung auf die eigenen betrieblichen Belange ist möglich. Da der Quellcode frei verfügbar ist, sind Unternehmen somit vom Hersteller unabhängiger. Fragen wie Haftung, Weiterentwicklung, Wartung und Service bleiben aber. Manche Systemhäuser haben sich auf freie Software spezialisiert.
Stellenwert der IT im Unternehmen
Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen spielt die IT-Abteilung oftmals eine eher untergeordnete Rolle – sie ist personell und finanziell unterbesetzt. Die Einführung einer ERP-Software hat aber zur Folge, dass der Geschäftsbetrieb sehr viel stärker vom reibungslosen Funktionieren der EDV abhängt. Damit sich die Investition in ein ERP-System langfristig rentiert, sollte daher bereits im Vorfeld auf eine ausreichende personelle und finanzielle Ausstattung der IT-Abteilung geachtet werden.
Qualifikation der Anwender sicherstellen
Die Qualifikation und die Disziplin der Anwender hat entscheidenden Anteil am Erfolg des ERP-Einsatzes. Daher ist es wichtig, die Mitarbeiter von Anfang an miteinzubinden, umfassend zu informieren sowie rechtzeitig und intensiv zu schulen. Ein EDV-System kann immer nur so gut sein, wie der Anwender, der es benutzt, und die Qualität der Datenbasis, mit der er arbeitet.
Sich rechtzeitig und umfassend mit den eigenen Anforderungen an ein ERP-System auseinanderzusetzen, spart im Nachhinein Geld und Nerven. Lesen Sie daher unsere Tipps zur Auswahl eines ERP-Systems für den Mittelstand.
ERP Beratungen
ERP-Systeme sind für Unternehmen jeder Größe von zentraler Bedeutung. Neben der Wahl des richtigen Anbieters muss in den meisten Fällen auch der richtige Partner für die Implementierung von ERP-Systemen gewählt werden. Diese Aufgabe übernehmen meist Beratungsfirmen die sich auf die Einführung bzw. Implementierung von ERP-Systemen spezialisiert haben.
Projektverantwortliche stehen meist vor ähnlichen Problemen: Fehlende Erfahrung und Expertise machen die Auswahl der richtigen Beratung schwer. Zusätzlich existieren viele Stolpersteine und Risiken, die im schlimmsten Falle zum ernstzunehmenden Problem für das Unternehmen werden können. Gerade in mittelständischen Unternehmen können misslungene IT-Projekte wie die Einführung eines neuen ERP-Systems zum unkalkulierbaren Kostenfaktor werden.
ERP-Berater helfen Unternehmen mit ihren Erfahrungswerten aus anderen Unternehmen deutlich und nehmen so den Druck von den Projektverantwortlichen. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass die meisten Beratungen Vorlieben für bestimmte Systeme haben und diese dem Kunden schmackhaft machen wollen. Hier gilt es besonders kritisch nachzufragen, ob die gewünschte Software auch alle Anforderungen erfüllt. Im Zweifelsfall sollte die Beratung Alternativ-Systeme vorschlagen können. Wichtig ist, dass die Beratung nicht nur für die Auswahl in Anspruch genommen wird sondern über den gesamten Implementierungsprozess.
Ablauf einer ERP-Beratung
Im ersten Schritt einer guten ERP-Beratung wird meist eine Analyse der bestehenden Geschäftsprozesse durchgeführt. Der ERP-Consultant betreut den Kunden dabei bei der Erstellung eines ausführlichen ERP-Lastenhefts und steckt dabei die Rahmenbedingungen für das zukünftige ERP-System ab. Auf Grundlage des Lastenhefts lässt sich ein Benchmarking der verschiedenen Anbieter durchführen und somit das optimale System für den Kunden identifiziert werden. Wichtig ist dabei, dass sie jetzt schon die Schnittstellen zu anderen existierenden Systemen (bzw. Schnittstellen zu diesen) mitplanen. Gerade bei diesem Schritt hilft es auf die Erfahrung eines langjährigen ERP-Beraters zurück greifen zu können. Dieser erkennt frühzeitig mögliche Schwierigkeiten bei der Anbindung zu beispielsweise CRM- oder BI-Systemen und hilft die nötigen Arbeitsprozesse zu harmonisieren.
Ziel der ERP-Beratung (auch: ERP-Consulting) ist die vorhanden Ressourcen im Unternehmen (Kapital, Betriebsmittel und Personalstand) bestmöglich im betrieblichen Ablauf einzusetzen und so die Geschäftsprozesse zu optimieren.
Aufgaben einer ERP-Beratung
ERP-Berater nehmen typischerweise die folgenden Aufgaben wahr:
- Hilfe bei der Auswahl der passenden ERP-Lösung
- Maßgeschneiderte Softwarelösungen
- Konfiguration des Systems
- Installation des Systems
- Datenmigration
- Mitarbeiterschulungen
- Überwachung und Optimierung in der ersten Einführungsphase
- Anpassung und Optimierung in den folgenden Projektphasen
- Betreuungsangebot auch im laufenden Betrieb
- Kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung des Systems in Zusammenarbeit mit dem Kunden
Nach der Auswahl und der Installation des neuen ERP-Systems ist die Einrichtung und Anpassung des Systems an die Bedürfnisse des Kunden von zentraler Wichtigkeit. Die im Pflichtenheft definierten Merkmale müssen nun zur Zufriedenheit des Kunden umgesetzt werden. Dabei muss der Kunde und die Beratung eng zusammenarbeiten um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und letztendlich ein funktional lauffähiges System zu erhalten. Während dieser Phase müssen umfangreiche Test und Verbesserungszyklen eingeplant werden um zusätzliche Bedürfnisse der Kunden agil einarbeiten zu können.
Bei der Migration der Daten bietet sich für viele Unternehmen die Möglichkeit eine Bereinigung der Alt-Daten durchzuführen. Dies ist jedem Unternehmen zu raten um ein möglich effizient arbeitendes System zu erhalten. In den meisten Fällen müssen Daten formatiert werden und bei Bedarf erweitert werden können. Neben Stammdaten sollte dabei auch an Bewegungsdaten wie Umsätze, Einkäufe etc. beachtet werden.
Kurz bevor das Unternehmen bereit für den Echtbetrieb ist, sollte seitens des Beratungsunternehmens die Dokumentation abgeschlossen sein und die Schulung der Mitarbeiter beginnen. Wichtig ist dabei, dass zwischen der Schulung und dem Echtbetrieb nicht zu viel Zeit vergeht um sicherzugehen, dass das Wissen später noch abrufbar ist. In den meisten Fällen hat es sich als vorteilhafter und auch billiger erwiesen den Wissenstransfer vorerst nur auf einige Key-User in der Firma zu beschränken, die dann wiederrum ihr Wissen an alle restlichen Mitarbeiter weitergeben sollen.
Ist der Zeitpunkt der Endabnahme des neuen ERP-Systems erreicht, wird das Alt-System stillgelegt. Ein Parallelbetrieb des alten und des neuen Systems ist nicht zu empfehlen.
Open Source ERP Systeme als Alternative
ERP-Systeme sind heute unverzichtbar für die Ressourcenplanung von Unternehmen. So hat Enterprise-Resource-Planning (ERP) die Aufgabe, den Wertschöpfungsprozess durch Steuerung und Planung solcher Ressourcen, wie Personal, Kapital, Material, Informationstechnik oder Betriebsmittel zu optimieren. Derzeit finden meist geschlossene ERP-Lösungen Anwendung, wobei nicht veränderbare und als Lizenz verfügbare kostenpflichtige Anwendungssoftware je nach Anwendungsbereich und Anforderung miteinander kombiniert wird. Open Source ERP-Systeme basieren demgegenüber auf der Anwendung von quelloffener oder gar freier Software. Besonders für kleine oder mittlere Unternehmen sind Open Source ERP-Systeme interessant.
Vorteile von Open Source ERP-Systemen
Open Source ERP-Systeme können von den Unternehmen selber installiert werden. Aufgrund der angewendeten quelloffenen oder freien Software ergibt sich außerdem die Möglichkeit, das Programm ständig an die speziellen Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen. Zudem ist die freie Software meist auch kostenlos erhältlich, sodass erhebliche Einsparungen bei der Installation des Systems möglich sind. Die Einsparung von Investitionskosten wirkt sich auch langfristig aus, weil die freie Software auch weiterhin lizenzkostenfrei bleibt. Kosten fallen nur an, wenn IT-Anbieter zur Installierung des Systems zurate gezogen werden und Support- sowie Wartungsaufgaben übernehmen. Open Source ERP-Systeme können durchaus mit den kommerziellen Systemen konkurrieren.
Allgemein besitzen Open Source ERP-Systeme also folgende Vorteile gegenüber herkömmlichen ERP-Systemen:
- Die zugrunde liegende Software ist quelloffen und kann somit auf die speziellen Bedürfnisse des Unternehmens flexibel angepasst werden.
- Fehler sind sehr leicht korrigierbar.
- Die Unternehmen können freie ERP-Software selber installieren und nutzen.
- Da die freie Software meist auch kostenfrei ist, sind erhebliche Investitionskosteneinsparungen möglich.
- Für die freie Software fällt dauerhaft keine Lizenzgebühr an. Somit stellen Open Source ERP-Systeme allgemein kostensparende Anwendungen dar.
Vor- und Nachteile von Open Source ERP-Systemen im Vergleich zu geschlossenen ERP-Systemen
Trotz erheblicher Vorteile konnten sich die Open Source ERP-Systeme bisher nicht grundlegend durchsetzen. Auch heute noch werden sie nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Nur langsam setzt sich die Erkenntnis durch, welches große Potenzial in ihnen steckt. Open Source ERP-Systeme stellen offene Systeme dar, die es ermöglichen, ständig neue innovative Lösungen für bestimmte Anwendungen zu erstellen. In geschlossenen Systemen sind diese Anpassungen nicht so leicht möglich. Wie bereits erwähnt, kann die freie und oft kostenlose Software im Unternehmen selber installiert und angepasst werden. Dadurch kommt es zu erheblichen Einsparungen von Investitionskosten.
Warum setzen sich die Open Source ERP-Systeme jedoch so schwer durch?
- ERP-Systeme sind sehr komplex. Die bekannten Systeme haben einen langen Entwicklungsweg hinter sich, sind technisch ausgereift und beweisen ständig ihre große Funktionalität. Open Source ERP-Systeme können diese Funktionalität jedoch noch nicht aufweisen. Da die Unternehmensprozesse reibungslos ablaufen müssen, wird daher meist auf die bewährten Anwendungen zurückgegriffen.
- Der Aufwand für firmenspezifische Anpassungen ist sehr hoch. Entweder müssen sich die firmeneigenen IT-Abteilungen damit beschäftigen oder es werden externe Softwaredienstleister damit beauftragt. Im ersteren Fall verhindert der hohe Zeitaufwand die Erfüllung alltäglicher IT-Aufgaben. Externe Anbieter erzeugen wiederum hohe Kosten, welche mit den Kosten, die bei der Einführung herkömmlicher Lösungen anfallen, vergleichbar sind.
- Open Source ERP-Systeme werden im Gegensatz zu den herkömmlichen Systemen nicht ausreichend finanziell unterstützt.
- Trotz der meist kostenlosen freien Software werden jedoch von externen Anbietern von Open Source ERP-Systemen Support- und Wartungskosten erhoben, sodass sich dadurch oft kein Kostenvorteil ergibt.
Für wen sind Open Source ERP-Systeme geeignet?
Unter Abwägung der Vor- und Nachteile von Open Source ERP-Systemen lassen sich ihre Einsatzmöglichkeiten abschätzen. Große Firmen und Konzerne werden eher auf altbewährte ERP-Systeme setzen. Ihr Einsatz hat sich in der Vergangenheit bewährt. Firmeneigene Anpassungen werden von der Unternehmensleitung nicht favorisiert, um die IT-Abteilung nicht zu sehr zu binden. Die Kosten spielen dort eine untergeordnete Rolle, zumal es bei der Einführung von Open Source ERP-Systemen aufgrund von Unsicherheiten und Verzögerungen zu höheren Kosten kommen könnte.
Open Source ERP-Systeme werden eher in kleinen und mittleren Unternehmen angewendet. Hier können sich durch flexible Lösungen Markt- und Kostenvorteile ergeben. Besonders wenn die Einführung und Wartung im Unternehmen durchgeführt wird, können daraus Wettbewerbsvorteile resultieren.
Fazit
Kleine und mittelständische Unternehmen sollten bei ihren IT-Lösungen Open Source ERP-Systeme in Betracht ziehen. Durch diese Anwendung haben sie die Möglichkeit, flexibel zu reagieren und Kosten zu sparen. Gerade für Start-ups ist das unverzichtbar. Einige Funktionen von ERP-Systemen, wie unter anderem das Controlling, sind hier nicht notwendig. Sollten sich jedoch später neue Erfordernisse ergeben, kann das System schnell und flexibel angepasst werden.
SaaS-Trend bei ERP-Systemen
SaaS ist ein Akronym und steht für Software as a Service und beschreibt ein Konzept aus dem Bereich des Cloud-Computing. Bei SaaS liegt die IT-Infrastruktur sowie die bereitgestellte Software beim jeweiligen IT-Dienstleister des Kunden. Der Dienstleister übernimmt dabei Gewährleistung, Instandhaltung (Updates, etc.) und Service. Der Kunde ruft die Software über die Cloud, meist über einen Web-Browser, ab. SaaS ist hierbei als Auslagerung bestimmter IT-Dienstleistung zu verstehen um sich als Kunde auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Einzige Voraussetzung hierbei ist neben der Entrichtung einer Gebühr für die SaaS-Dienste eine bestehende Internetverbindung.
Der Siegeszug des Cloud-Computing macht auch vor ERP-Systemen keinen Halt. Laut der Studie „Application Adoption Trends: The Rise of SaaS“ von Forrester Research wächst die Bedeutung von SaaS-Systemen bei der Ergänzung von Legacy-Systemen. Diese Entwicklung zu SaaS bei ERP-Systemen ist nicht verwunderlich, wenn man sich die Weiterentwicklung der Anbieter auf diesem Gebiet in den letzten Jahren anschaut. Die Angebote wurden deutlich verbessert und die Kunden honorieren die Entwicklung mit immer größerem Vertrauen.
Keine Ersetzung sondern Erweiterung bestehender ERP Umgebungen
Im Bereich der ERP-Systeme geht Forrester Research von einem dramatisch gewachsenen Interesse an SaaS-Lösungen aus. Die IT-Entscheider der Unternehmen haben dabei, jedoch nicht eine völlige Ablösung durch SaaS im Blick, sondern eine Ergänzung der bisher genutzten ERP-Systeme durch SaaS. 24 % der Befragten gaben an ihre Systeme durch SaaS völlig zu ersetzen. Mit 41 % sprachen sich jedoch deutlich mehr Befragte für eine Ergänzung bestehender ERP-Systeme mit SaaS aus.
Die gewachsene Akzeptanz rührt nicht von ungefähr: In der Vergangenheit hat sich SaaS als Modell in den verschiedensten Bereichen bewährt und etabliert. SaaS gewinnt nun für die kommenden Erneuerungszyklen innerhalb der IT-Abteilungen der Unternehmen an Bedeutung und das nicht nur im Zusammenhang mit ERP- sondern auch mit Business-Intelligence-Systemen. Im Bereich der Hybrid SaaS ist ERP mit Commerce Software das meist gefragteste Segment. Bei Systemen wie BI, ERP, Supply Chain Management (SCM), Enterprise Asset Management und Finance sieht Forrester die größten Wachstumsmöglichkeiten für Software as a Service. In den genannten Bereichen hat sich die Zahl der Unternehmen verdoppelt, die in den vergangenen zwei Jahren ihre Systeme ersetzt haben oder dies in naher Zukunft planen. Bei den Unternehmen, die ihre ERP-Systeme durch SaaS ergänzen möchten, wird mit 58% die höchste Zuwachsquote erreicht.
Die Gründe für den SaaS-Trend bei ERP Systemen liegen auf der Hand:
- Bei alten On-Premise Systemen lohnen sich meist die Kosten für Instandhaltung und Upgrades nicht mehr.
- Neue SaaS-Produkte bieten eine kostengünstige Alternative in einem stetig wachsenden Markt mit zahlreichen neuen Angeboten.
- Das Vertrauen in Cloud-ERP ist gewachsen, da sich SaaS schon bei CRM- und HR-Systemen bewährt hat.
Fast zwei Drittel (68%) der 2000 befragten Entscheider aus der IT haben eine Senkung der Kosten im Blick. Regelmäßige monatliche Zahlungen stellen für 53% ein starkes Argument für SaaS dar. Wirklich erhofft sind allerdings bei weitem nicht nur Vorteile bei den Kosten: Zwei Drittel der Befragten möchten durch den Einsatz von SaaS eine Steigerung der Geschwindigkeit und Agilität erreichen.
SaaS-Sorgenkind: Datenschutz
Negativ wird vor allem der Aspekt Sicherheit betrachtet. Als Cloud-Systeme scheinen SaaS-Anwendungen im Punkt Datenschutz 41% der Unternehmen kritisch zu sehen. Hier besteht ein wichtiger Punkt für Anbieter ihre Angebote zu verbessern. Auch die Integration anderer Applikationen wird mit Sorge betrachtet. Der Studienersteller selbst rät Unternehmen dabei zur genauen Prüfung des jeweiligen Anbieters hinsichtlich der Fähigkeit betreffend Sicherheit und Integration. Wir sind gespannt wie sich der SaaS-Trend bei ERP-Systemen entwickeln wird.
Mobile ERP-Systeme: Vorteile & Nachteile
ERP-Systeme gelten als Herzstück der IT-Landschaft eines Unternehmens. Die mobile Verfügbarkeit von ERP-Daten wie beispielsweise aus dem Rechnungswesen, CRM-Systemen, HR oder dem Supply Chain Management sind laut einer Befragung unter Führungskräften für 74% die wichtigste Komponente beim Aspekt Mobility. Doch viele Entscheider fürchten die schwer kalkulierbaren Risiken einer Weiterentwicklung ihrer nicht mobil-fähigen ERP-Systeme. Die Unübersichtlichkeit und Komplexität solcher ERP-Vorhaben wird anhand einer Studie von Panorama Consulting Solutions auf dem US-Markt deutlich: 54% aller ERP-Projekte überstiegen die geplanten Kosten, die durchschnittliche Projekt-Dauer war mit 16 Monaten sehr lang und durchschnittlich kosteten die Projekte 2,8 Mio. US-$.
Sicherheit von mobilen ERP-Systemen
Eine der größten Hemmschwellen bei der Einführung von mobil nutzbaren ERP-Applikationen in Unternehmen ist natürlich die Sicherheit der Daten. Das Risiko, das bei Verlust des Gerätes entsteht, oder schlicht die fehlende Kontrolle über den physischen Speicherort der Daten stellt besonders Unternehmen mit veralteten ERP-Systemen vor eine große Herausforderung. Eine Umstellung scheint zwingend mit einem erheblichen Aufwand und schlecht einzuschätzenden Risiken verbunden zu sein: Es müssen Schnittstellen zu den mobilen Applikationen geschaffen werden, Prozesse teilweise völlig neu definiert werden und die momentane Rollenvergabe überdacht werden. Zusätzlich kommt die Pflege der neuen mobilen Software hinzu. Gerade für Unternehmen mit veralteten ERP-Systemen scheint oft ein kompletter Umstieg sinnvoller als schrittweise Anpassungen um die Daten- und Zugriffssicherheit weiterhin gewährleisten zu können.
Abhilfe bieten sogenannte Mobile-Device-Management-Lösungen, die voraussetzen, dass sich Nutzer mit PIN-Codes an ihren mobilen Geräten anmelden. Bei Verlust verfügen diese Lösungen auch eine Funktion zum Löschen der Daten per Fernzugriff an. Der wichtigste Sicherheitsaspekt ist bei diesen Lösungen jedoch die Verschlüsselung der Daten in der Cloud.
Doch auch bei berechtigten Zweifeln sehen die IT-Entscheider die Zukunft der ERP-Systeme beim Faktor Mobilität. Drei Viertel der IT-Manager glauben, dass im Bereich der Business Intelligence mobile Anwendungen in drei Jahren eine wichtige oder sehr wichtige Rolle spielen werden. So könnten Manager die für sie wichtigen Kennzahlen zukünftig ortsunabhängig überwachen.
Vorteile von mobilen ERP-Systemen
Ortsunabhängigkeit: Der größte Vorteil von mobilen ERP-Systemen liegt natürlich in der ortsunabhängigen Verfügbarkeit der Unternehmensdaten. Mitarbeiter können über Smartphones und Tablets von jedem Ort die benötigten Daten erhalten oder zur Verfügung stellen.
Echtzeitkommunikation: Die Kommunikation innerhalb des Unternehmens wird schneller und effizienter. War der verantwortliche Mitarbeiter bei dringenden Anfragen auf Geschäftsreise konnte man mit der Abarbeitung nur Warten bis dieser wieder Zugriff auf seine Daten hatte. Durch mobile ERP werden diese Wartezeiten deutlich verkürzt.
Flexibilität: Besonders durch die Ortsunabhängigkeit wird die Flexibilität der Mitarbeiter gesteigert. Manche Aufgaben können beispielsweise durch den Einsatz von mobilen Lösungen auch anderen Mitarbeitern übertragen werden.
Kundenzufriedenheit: Durch schneller ablaufende Prozesse können Dienstleistungen für Kunden noch besser und schneller erfüllt werden.
Prozessverbesserung: Prozesse können durch neu entstehende Abarbeitungsmöglichkeiten optimiert werden.
Kosteneinsparungen: Durch die schnellere Durchlaufzeit der Prozesse können enorme Kosteneinsparungen erzielt werden.
Nachteile von mobilen ERP-Systemen:
Mobile Sicherheit: Gerade mobile Anwendungen sind aufgrund ihrer Neuartigkeit oft fehleranfällig und bieten daher eine geringere Sicherheit zu stationären abgeschlossenen Lösungen.
Gefährdung der Privatsphäre: Durch schlechte Verschlüsselung oder andere sicherheitstechnische Verfehlungen kann auch der Schutz der Privatsphäre nicht mehr garantiert werden. Dies gilt für Kundeninformationen genau wie für persönliche Informationen der Mitarbeiter.
Unvertretbare Kosten: Vor allem bei der teilweisen Integration von mobilen Applikationen in ältere ERP-Systeme können die Kosten für die Einführung (und auch Pflege) in die Höhe schnellen.
Anwenderakzeptanz: Mobile ERP kann ein weiterer Streitpunkt in der Frage der Trennung von privaten und beruflichem werden. Nicht alle Mitarbeiter sind gegenüber dem Mobile-Trend positiv eingestellt.
Einschränkung der Unternehmenskommunikation: Unter der allgegenwärtigen Verfügbarkeit der Daten kann die „normale“ Kommunikation der Mitarbeiter leiden. Informationen, die früher in einem schnellen Telefonat mit einem Außendienst-Mitarbeiter übergeben wurden, verbreiten sich in Zukunft gegebenenfalls schlechter.
Controlling-Seminare für ERP
ERP-Systeme werden eingesetzt im Rahmen von kleinen und mittelständischen Unternehmen, um Geschäftsprozesse mit Hilfe eines Softwareproduktes, das auf die individuellen Anforderungen des Betriebes abgestimmt ist, zu verwalten, zu koordinieren, zu kontrollieren und zu optimieren. Die bedeutendsten ERP-Systeme werden von den Firmen SAP und ORACLE angeboten.
Die Arbeitsabläufe der verschiedenen Geschäftsbereiche eines Unternehmens werden mit Hilfe eigens für diese Prozesse entwickelten Module im Rahmen eines der ERP-Systeme im Unternehmen realisiert. So wird für den Finanzbereich von SAP das Produkt SAP ERP FinancialsControlling angeboten.
Inhalt eines Controlling Seminars für ERP-Systeme ist im ersten Schritt die Einführung in die Grundlagen der ERP Software und im weiteren Seminarverlauf die Vermittlung erweiterter Kenntnisse. Die Handhabung wie das Anlegen und Pflegen von Stammdaten gehört ebenso zum Seminarinhalt wie die Vermittlung von Kenntnissen der Debitoren-, Kreditoren- und Anlagenbuchhaltung. Ergänzend dazu werden Periodenabschlüsse behandelt sowie das Kostenstellencontrolling.
Controlling-Seminare werden von verschiedenen Bildungsträgern angeboten. Selbstverständlich bieten die großen ERP-Software Entwickler SAP und ORACLE ihren Kunden eine entsprechende Mitarbeiterschulung an. Es werden jedoch auch Controlling-Seminare von ausschließlich im Schulungsbereich tätigen Lehrinstituten angeboten. Bei sämtlichen Bildungsträgern kann als Abschluss eines Controlling-Seminars eine Zertifizierung erzielt werden. Eine Zertifizierung bildet die Qualifizierung in Form eines Dokumentes ab, das das Gesamtbild einer Bewerbung aufwertet und abrundet. Auf diese Weise werden die eigenen Chancen am Arbeitsmarkt deutlich verbessert.
Auf dem Markt werden unterschiedliche Weg angeboten, an einem Controlling-Seminar teil zu nehmen. Neben Schulungen im Ganztagsmodus werden auch Wochenendseminare angeboten. Es finden sich jedoch auch zahlreiche Anbieter von Fernkursen im Rahmen von Controlling-Seminaren.
Vor der Buchung eines Controlling-Seminars ist genau zu klären, welche Erwartungen an das Seminar gestellt werden. Die angebotenen Seminardauern variieren zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten. Dabei unterscheiden sich die Seminarinhalte selbstverständlich erheblich. So werden von der IHK berufsbegleitende Controlling-Seminare über einen Zeitraum von 10 Monaten angeboten. Ein kommerzielles Berufscollege bietet ein Controlling-Seminar für Beteiligungs-Controlling für einen Zeitraum von 2 Tagen an. Es ist also wichtig, im Vorfeld zu klären, welche Anforderungen an die Qualifizierung gestellt werden. Über das Internet ist es möglich, sich über ein breit gefächertes Angebot zu informieren und die bestens geeignete Maßnahme zu auszuwählen.
MBA Ausbildung im Kontext ERP
ERP-Systeme werden in kleinen und mittelständischen Betrieben eingesetzt, um EDV-gestützt die betrieblichen Abläufe zu optimieren, zu steuern, zu kontrollieren und zu dokumentieren. Die im Unternehmen eingesetzte ERP-Software wird auf die individuellen Bedürfnisse der betrieblichen Abläufe angepasst. Führende Softwareanbieter auf diesem Gebiet sind SAP mit dem Produktpaket SAP ERP und ORACLE mit ORACLE E-Business. Die Systeme sind modular aufgebaut und können entsprechend den Erfordernissen des Unternehmens auf der Basis der vorhandenen Module jederzeit ergänzt oder nach individuellen Bedürfnissen ausgebaut werden.
Die MBA Ausbildung, Master of Business Administration, wurde bereits in den 90er Jahren in Deutschland als Studienfach eingeführt. Das Studium mit der Fachrichtung MBA wird an staatlichen Hochschulen und Universitäten, aber auch von privaten Bildungseinrichtungen angeboten und schließt mit dem Diplom ab. Es handelt sich dabei um ein postgraduales generalistisches Studium für den Unternehmensbereich Management. Zu den Themen, die im Rahmen der MBA Ausbildung behandelt werden gehören Finanz-, IT-, Produktions- und Logistikmanagement sowie Gesellschafts- und Vertragsrecht. Im Rahmen des Studiums sollen sämtliche Themenbereiche, die das Management betreffen, dem Studierenden umfassend vermittelt werden. Die MBA Ausbildung wurde eingeführt, um Hochschulabsolventen mit mindestens 3 jähriger und Fachpersonal mit langjähriger Berufspraxis eine Möglichkeit zu bieten, ihr erworbenes Wissen mit den internationalen Erfordernissen des Geschäfts- und Unternehmensmanagements zu kombinieren und so ihre Einsatzmöglichkeiten am Arbeitsmarkt aufzuwerten.
Die staatliche Anerkennung der Abschlüsse an allen Einrichtungen, die nicht Hochschule bzw. Universität sind, wird durch die Qualitätskontrolle nationaler wie auch internationaler Institutionen wie die FIBAA Foundation for International Business Administration Accreditation oder die efmd European Foundation for Management Development gewährleistet. Es besteht die Wahlmöglichkeit zwischen einem postgradualen oder direkten MBA-Studiengang, der häufig mit Praktika im Ausland verbunden wird. An einigen Instituten wird der gesamte Unterricht in Englischer Sprache abgehalten.
Die Finanzierung des je nach gewählten Bildungsträgers recht kostenintensiven Studiums kann über eine Vielzahl von Stiftungen realisiert werden, unter anderem auch durch die ERP-Studienstiftung des deutschen Volkes. Zusätzlich zu der Möglichkeit einer Studienfinanzierung über eine Stiftung stehen dem Studieninteressenten für seine MBA Ausbildung verschiedene Programme zur Verfügung. Die Universität Mannheim vergibt Stipendien für MBA Ausbildung im Rahmen eines Direktstudiums an Privatuniversitäten im Ausland.