Fraktalkunst

Fraktale Kunst oder auch Fraktalkunst (engl. „Fractal Art“) ist eine relativ neue und beliebte Kunstform. Als Untergruppe der Digitalkunst ist die fraktale Kunst bei ihrer Herstellung an Computer gebunden und kann – im Unterschied zur klassischen Malerei lediglich am Bildschirm betrachtet oder ausgedruckt oder werden. Wie bei anderen Formen der Digitalkunst gibt es daher auch bei der Fraktalkunst kein Original, sondern „lediglich“ eine theoretisch unendliche Anzahl von identischen Ausdrucken.

Die digitalen Bilder, die aus einem bzw. mehreren Fraktalen bestehen werden innerhalb der Kunstszene nicht immer als eigenständige Kunstwerke anerkannt. Manche Experten sind der Ansicht, dass man in der Fraktalkunst sozusagen lediglich mathematische Formeln visualisieren würde. Dies ist – in den Augen der Kritiker – nicht als eigenständige Kunst zu werten. Da allerdings die digitale Kunst noch ein relativ neuer Zweig der bildenden Kunst ist, kann man davon ausgehen, dass sich die Meinungen zur Fraktalkunst in den kommenden Jahren noch mehrfach ändern werden. Ähnlich wie in der Fotografie, der man ja zu Beginn auch nicht den Kunstcharakter zugestehen wollte, wird sich auch die Meinung zur Digitalkunst allgemein und zur fraktalen Kunst im speziellen ändern. Denn die Anzahl der Galerien, die sich mit Apfelmännchen oder der Mandelbrotmenge beschäftigen, ist stetig im Steigen begriffen und Fraktalkunst genießt derzeit kontinuierlich steigende Beliebtheit.

Technisch betrachtet, werden Fraktale Kunstwerke am Computer hergestellt. Dabei können die Künstler auf eine Reihe von unterschiedlichen Programmen zurückgreifen. Apophysis Fractal Explorer und Ultra-Fractal gehören dabei zu den momentan beliebtesten Anwendjungen in diesem Bereich.

Apfelmännchen

Der Begriff „Apfelmännchen“ (englisch „Appleman“) ist die im deutschen Sprachraum oft genutzte umgangssprachliche Bezeichnung für die Mandelbrot-Menge, eine fraktale Menge, die eine wesentliche Rolle in der Chaostheorie spielt. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat der französisch -US-amerikanische Mathematiker Benoit Mandelbrot die nach ihm benannte Mandelbrotmenge erstmals berechnet. Die Arbeiten Mandelbrots basieren dabei im Wesentlichen auf den Forschungen der beiden Mathematiker Adrien Douady und John Hamal Hubbard. Seine Arbeiten trugen wesentlich zur Popularisierung der fraktalen Geometrie bei und sind aus der heutigen „Digitalen Kunst“ kaum mehr wegzudenken.

Da mathematische Theorien selten wirklich populär werden, beruht die Bekanntheit der Apfelmännchen wohl auf einer Eigenschaft, die innerhalb der universitären Forschung als unerheblich angesehen wird. Nämlich auf ihrer Ästhetik. Wird der Rand der grafischen Darstellung der Mandelbrotmenge extrem stark vergrößert, so zeigt sich ein enormer Formenreichtum, der immer phantastischer wird, je tiefer man in die Mandelbrotmenge eintaucht. Verschiedene Bereiche der Mandelbrotmenge werden daher häufig als Poster im Webdesign oder für Kunstprojekte genutzt.

Zur populären Bezeichnung „Apfelmännchen“ gibt es mehrere Theorien, wie dieser Name entstanden sein könnte. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass és sich um eine Verknüpfung der Bezeichnungen „Apple“ und „Man“ handelt. Dabei steht „Apple“ für die Computermarke auf der die Apfelmännchen ursprünglich dargestellt wurden und „man2 ist eine Abkürzung für Mandelbrot. Eine andere Theorie besagt, dass sich die Bezeichnung von der Form der um 90 Grad gedrehten Mandelbrotmenge handelt. Diese hat nämlich entfernt Ähnlichkeit mit einem Männchen.