IP-Kamera

IP-Kameras werden häufig auch als Netzwerkkameras oder CCTV-Kameras (Closed Circuit Television) bezeichnet. Sie zeichnen Videostreams und Einzelbilder in digitaler Form auf und leiten diese über ein Netzwerk an den Empfänger weiter. Die meisten IP-Kameras werden zu Überwachungszwecken an einem bestimmten Ort fest installiert. Generell unterscheidet man hier IP-Kameras, die über ein Netzwerkkabel verbunden sind und solche, die drahtlos über ein Wlan-Netz arbeiten.

Der Aufbau einer IP-Kamera

Die IP-Kamera befindet sich meist in einem kompakten Gehäuse, welches für den Außeneinsatz wetterfest gestaltet ist. Oftmals sind noch Heizelemente und Lüfter integriert. Moderne IP-Kameras können so in einem Bereich von -20 bis 50°C eingesetzt werden. Für die Bilderfassung sind ein Objektiv und eine Sensoreinheit verantwortlich. Das Aufnahmeverfahren ist vergleichbar mit dem eines digitalen Camcorders. Die meisten Kameras besitzen von sich aus nur eine mäßige Bildqualität. Im Auflösungsbereich liegen sie zwischen 1 und 2 Megapixeln. Die Qualität bei sehr teuren Profigeräten liegt natürlich weit darüber. Für die Bildverarbeitung sind zusätzlich noch ein entsprechender Bildprozessor, ein Flash-Speicher und ein DRAM-Speicher erforderlich. Heutige IP-Kameras nutzen das weit verbreitete MPEG2-Verfahren zur Bildkomprimierung. Neuerdings werden auch Kameras mit MPEG4 angeboten. Profigeräte liefern eine 4CIF-Auflösung, was in etwa der Qualität einer DVD-Wiedergabe entspricht. Die Komprimierung der erzeugen Videodaten ist erforderlich, da diese häufig über das Internet transportiert werden müssen. IP-Kameras, die zusätzlich noch über das WLAN angesprochen werden können, besitzen an der Rückseite noch eine Antenne mit einer Sendeeinheit. Bei der Stromversorgung gibt es zwei Möglichkeiten. WLAN-Kameras werden entweder über einen Akku betrieben oder haben einen gesonderten Stromanschluss. Kabelgebundene IP-Kameras können ihren Strom auch über das Ethernet-Kabel (Netzwerkkabel) beziehen.

Die Funktionsweise einer IP-Kamera

Um in einem bestehenden Netzwerk erkannt zu werden, benötigen IP-Kameras eine eigene IP-Adresse. Spätestens nach 24 Stunden wird bei DSL-Verbindungen die IP automatisch geändert. Um hiergegen vorzubeugen sollte bei Verwendung einer IP-Kamera ein DDNS-Service, beispielsweise DynDNS, genutzt werden, der für die Kamera eine eigene IP dauerhaft bereithält. Neben dieser Adresse verwenden die meisten Kameras noch den Port 80. Insbesondere wenn die Kamera aus dem Internet angesprochen werden sollte, ist am Router dieser Port als Port Forwarding einzutragen. Zu Sicherheitszwecken werden noch der Benutzername und ein Passwort benötigt. In der Regel steht beim Kauf einer Kamera eine entsprechende Einrichtungssoftware zur Verfügung. Wlan-Kameras arbeiten meist als eigenständiger Web-Server. Sie werden über das Funknetz mit dem nächsten Wlan-Router verbunden. Jedes Wlan-Netz sollte gegen unbefugte Nutzung mit einem Sicherheitsschlüssel geschützt werden. Dieser Code ist bei der Einrichtung einer WLAN-Kamera einzugeben. Er befindet sich meist auf der Unterseite des Routers aufgedruckt.

Bewegungserkennung und Aktionen einer IP-Kamera

Einige Kameras verfügen über Bewegungssensoren. Hierüber können entsprechende Funktionen eingeschaltet werden. So ist es beispielsweise möglich, dass nur bei Bewegungen die Aufnahme des Videostreams gestartet wird oder der Nutzer per Email oder SMS informiert wird. Bei schlechten Lichtbedingungen kann zusätzlich noch eine Beleuchtung eingeschaltet werden. Je nach Modell verfügen IP-Kameras auch über eine Fernsteuerfunktion. Sie lassen sich damit über das Netzwerk steuern. So kann eine Kamera geschwenkt oder geneigt werden. Hochwertige Kameras verfügen über ein Zoomobjektiv, welches ebenfalls hierüber aktiviert werden kann. Sehr beliebt ist auch die Dom-Kamera. Sie ist in einem Kuppelgehäuse eingebaut, wird unter der Decke befestigt und ist schwenk- und neigbar.