Texte, Tabellen und ein paar Bilder – so sahen Browsergames vor einigen Jahren noch aus. Diese Zeiten sind vorbei, denn bis auf wenige Ausnahmen unterscheiden sich aktuelle Titel kaum noch von Spielen, die früher auf dem Rechner installiert werden mussten. Ganze 2D und 3D-Welten lassen sich heute über das Browserfenster entdecken. Auf diese Veränderung der Spieleindustrie trifft eine völlig andere Entwicklung: Die steigende Verbreitung von Smartphones mit mobilem Internetanschluss. Auch diese Geräte verfügen häufig über ausgewachsene Browser, zum Spielen reicht es dennoch nicht.
„Bitte installieren Sie eine aktuelle Version des Flash-Players“
Besucht man z.B. Farmerama über einen Smartphone-Browser wird in den meisten Fällen nichts passieren. Anstatt der gewohnten Inhalte bleibt der Bildschirm weiß oder es wird eine Fehlermeldung angezeigt. Einzige Ausnahme bilden ältere Spiele, die hauptsächlich auf HTML, CSS und PHP basieren. Diese können problemlos auch auf dem Handybildschirm gespielt werden. Neuere und aufwendigere Spiele dagegen werden häufig mit Hilfe von Flash entwickelt. Dieser Standard, der bei manchen Rechnern schon zu Problemen führen kann, lässt sich auf Smartphones gar nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen. Bisher verfügen nur eine handvoll Geräte über das dafür benötigte Flash-Plugin. Von den Herstellern ist das teilweise sogar gewollt. So sperrt beispielsweise Apple Adobes Technik bewusst aus der iOS-Plattform aus. Begründet wurde das anfangs mit Stabilitäts- und Kompatibilitätsproblemen, sowie einem gesteigertem Energieverbrauch, allerdings ohne Flash eine völlige Absage zu erteilen. Heute stellt sich die Firmenleitung offen gegen den Standard, der für die Nutzung mit der Maus entwickelt worden sei und deshalb nicht zu Apples Touchscreen-Geräten passe.
Kommt Flash doch noch?
Für einige Zeit sah es auch für die Nutzer anderer Plattformen schlecht aus, da angekündigte Veröffentlichungstermine verstrichen, ohne dass den Nutzern eine voll funktionstüchtige Flash-Version für Smartphones angeboten werden konnte. Im Mai 2010 geschah dann, woran einige schon nicht mehr glaubten: Mit dem Release von Android 2.2 FroYo kam erstmals auch ein vollständiger Flash Player auf einem Smartphone zum Einsatz. Damit wurde gleichzeitig das Spielen von Browserspielen ermöglicht. Auf die anfängliche Begeisterung folgte allerdings relativ schnell Ernüchterung, denn mit der Nutzung am heimischen PC lässt sich Flash unter Android nicht vergleichen. So müssen die Nutzer bislang mit Geschwindigkeitsproblemen und noch immer mangelnder Kompatibilität leben. Der Anfang aber ist gemacht. Es bleibt also eine Frage der Zeit bis weitere Plattformen folgen. Selbst iPhone-Nutzer haben Grund zur Hoffnung, zumindest wenn sie ihr Gerät via Jailbreak entsperrt haben. Seit einigen Wochen steht ein Port des auf Android 2.2 verwendeten Flash Players in Cydia bereit.