Kindermode fotografieren

Professionelle Fotografie muss sorgfältig vorbereitet werden. Dazu gehört mehr, als lediglich den Auslöser der Kamera zu betätigen. Wird mit Models gearbeitet, müssen die Bestimmungen des Urheberschutzgesetzes ebenso beachtet werden wie die Persönlichkeitrechte der Abgebildeten. Für Fotoshootings mit Kindern gilt dies umso mehr, weil sie minderjährig sind. Hier schreibt der Gesetzgeber strenge Regeln vor. Soll gar Kindermode fotografiert werden, muss noch einiges mehr beachtet werden.

Fotoausrüstung

Wird im Freien und nicht im Studio gearbeitet, ist eine lichtstarke Handkamera mit hoher Auflösung, Serienbildfunktion und Zoomobjektiv bestens geeignet. Auf die Verwendung des Blitzlichts sollte verzichtet werden. Die Kamera muss so eingestellt werden, dass Aufnahmen mit mindestens 300 bis 360 dpi entstehen, anderenfalls ist eine spätere Verwendung im Druckbereich nicht oder nur eingeschränkt möglich. Für die Nutzung im Internet gelten wesentlich geringere Anforderungen an die Bildauflösung.

Locations

Soll die fotografierte Kindermode möglichst viele Käufer ansprechen, empfiehlt es sich nicht, im Studio zu arbeiten, sondern Locations zu wählen, die echte Lebenssituationen der Kinder zeigen, so dass die fotografierte Kindermode in natürlichem Umfeld zur Geltung kommt. Beim Spiel im Kinderzimmer mit altersgemäßem Spielzeug lassen sich lebendige Bilder einfangen. Ein Spielplatz, eine Wiese, eine Schulklasse, ein Zimmer in der Kindertagesstätte oder auch in der Wohnung, zum Beispiel bei einer Feier, bieten sich ebenfalls an. Das Umfeld muss zur Art der Kleidung passen. Möglich ist natürlich auch eine ironische Brechung dieser Faustregel. Betrachter schauen genauer hin, wenn zum Beispiel ein Kind in festlicher Kleidung statt in Jeans und T-Shirt auf einer Rutschbahn sitzt.

Models

Damit Kindermode in Lebenssituationen zur Geltung kommt, sind drei bis fünf Models notwendig. Sie sollten weder Posen einnehmen noch in die Kamera schauen. Für gute Models ist es selbstverständlich, die Anweisungen des Fotografen genau zu befolgen ohne ihn bei seiner Arbeit mit der Kamera zu beachten. Anfänger lernen dies schnell – oder nie. Kindermode professionell zu forografieren gelingt nur dann, wenn die kleinen Models sich wohl fühlen und die Stimmung am Set gut ist. Shootings unter Zeitdruck misslingen.

Fotoauswahl und Bearbeitung

Alle geschossenen Fotos auf eine CD zu brennen, und dem Auftraggeber die Qual der Wahl zu überlassen, ist unprofessionell. Eine gute Vorauswahl sollte in jedem Fall getroffen werden. Zehn Prozent der Aufnahmen reichen aus für die engere Wahl. Es sollte sich von selbst verstehen, dass zum professionellen Arbeiten die Bildaufbereitung am PC gehört, damit die Kindermode möglichst positiv und in natürlich wirkenden Farben zur Geltung kommt. In welchem Datei-Format der Auftraggeber die Bilder haben möchte, muss vorab geklärt werden.

Rechtliches

Handelt der Fotograf im Auftrag, muss ein Vertrag abgeschlossen werden, der entweder die genau definierte Art der Verwendung der Fotos und des dafür zu zahlenden Honorars enthält, oder aber eine pauschale Abtretung des Copyrights vorsieht. Der Fotograf muss darüber hinaus das Einverständnis beider Elternteile einholen, damit er die Kindermode fotografieren und die Fotos professionell vermarkten darf. Die Erlaubnis eines Lehrers zum Fotografieren in der Schule reicht nicht! Ferner muss die Erlaubnis zum Fotografieren auch von den Eigentümern der Locations vorliegen, sofern es sich nicht um so genannten freien Raum (Plätze, Straßen, Grünanlagen und ähnliches) handelt. Beim Fotografieren von Kindermode sollten stets schriftliche Vereinbarungen. die durchaus formlos sein können, abgeschlossen werden. Ansonsten kann der Fotograf oder der Auftraggeber nicht sicher sein, dass Regressansprüche geltend gemacht werden. Auch die Kindermode selbst, die fotografiert werden soll, muss freigegeben sein.

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