Eine NAS ist eine sogenannte Network Attached Storage, eine spezielle Festplatte, die am Router angeschlossen wird und dort großen Kapazitäten aufnehmen kann, was besonders beim Video- und Gaming-Download von großem Vorteil ist. Zwar können auch Notebooks, externe Festplatten und USB-Sticks mit großen Speicherkapazitäten genutzt werden, diese leiden aber häufig entweder unter zu geringer Datenübertragungsrate oder unter mangelndem Komfort. Für Filme, Games und Songs aus dem Netz gilt die NAS als Mittel der Wahl, zumal sie mit 50 bis 70 Euro kaum teurer oder gar preiswerter als eine externe Festplatte ausfällt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sie Router- und nicht PC-gebunden ist. Verschiedene Nutzer des Netzwerkes können also auf die Inhalte der NAS zugreifen, was in einem Haushalt, aber auch in einem Unternehmen als ungeheurer Vorteil empfunden wird.
Vorteile der NAS im heimischen Kino
Das Problem kennen alle Familien: Jemand kann seinen Lieblingsfilm nicht anschauen, entweder weil er selbst keine Zeit hat oder weil andere Familienmitglieder zum Ausstrahlungszeitpunkt eigene Wünsche ans Programm haben. Kein Problem, denkt sich der moderne, vernetzte Haushalt: Wir nehmen den Film im Hintergrund auf. Beim webbasierten TV würde das per NAS direkt an der Schnittstelle, nämlich am Router, passieren, doch auch kabel- oder satellitengebundenes Fernsehen kann den aufgenommenen Film vom vernetzten Fernseher zum NAS weiterleiten. Von dort kann er nun von jedem PC oder Fernseher der Familie aus abgerufen werden, und zwar nötigenfalls auch administriert: falls es sich zum Beispiel um eine Sendung handelt, die für Kinder nicht geeignet ist. Der Abruf ist zudem jederzeit möglich, das Booten eines PCs oder einer externen Festplatte entfällt. Der Anschluss des NAS erfolgt per Netzwerkkabel, was die ausreichend hohen Datentransferraten gewährleistet. Außerdem ist ein NAS mit eigenem Betriebssystem und Zusatzfeatures wie einem FTP-Server ausgestattet, was für bestes Heimkino sorgt. Multiroom-Komplettsysteme für Video und Audio, also die ausgereiften Heimkinos, setzen ohnehin das NAS voraus. Die entsprechenden Datenträger gibt es in unterschiedlichen Formaten und entsprechend verschieden teuer, sie können zwischen ein bis vier und manchmal auch noch mehr Festplatten aufweisen. Die Speicherkapazitäten erreichen locker 8 TB und somit den Umfang für wochenlange Kinoabende, zudem gewährleisten nur ausreichend große Speicher und nach Möglichkeit mehrere Festplatten (mindestens zwei) eine Spiegelung – die Filme existieren also mindestens zweimal und können so nie wieder verloren gehen. Diese Spiegelung erfolgt automatisch im RAID-Verbund, der über das Bedienmenü der NAS eingerichtet wird. Zum Verständnis: Eine NAS mit zwei Festplatten von jeweils 2 TB könnte rund 3.000 Filme (DivX-Format) aufnehmen und spiegeln.
Warum im NAS spiegeln?
Jede Festplatte, die eine mechanische, schnell rotierende Scheibe darstellt, wird irgendwann versagen, wie alles, was sich bewegt. Und wer möchte einen Film verlieren, der vor vielen Jahren aufgenommen wurde und möglicherweise nirgends mehr zu finden ist? Vor diesem Verlust schützt die automatische Spiegelung auf einer weiteren NAS-Festplatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Festplatten gleichzeitig ausfallen, ist geringer als diejenige eines Kometenabsturzes. Die Festplatten sind aber nur ein Teil des NAS, der Nutzer kann sie selbst nachrüsten. Daher werden NAS-Systeme auch ohne Festplatte angeboten, worauf Nutzer zugreifen, die ihre Filme schon auf Festplatte gespeichert haben und diese dann ins neue NAS integrieren möchten. Deren Größe ist mit 2,5 oder 3,5 Zoll genormt, auch kompatible Modelle (zu allen gängigen Varianten) werden angeboten. Die Übertragung vom NAS zurück in den Fernseher oder PC erfolgt auch bei Full-HD-Qualität absolut ruckelfrei, wer allerdings das Network stark belastet, also beispielsweise Filme schaut und gleichzeitig aufnimmt, sollte auf etwas größere Kapazitäten zugreifen.
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