Da haben viele Computer-Nutzer eine Firewall, Virenscanner, vielleicht gar ein Anti-Trojan oder AdAware-Erkenner. Doch ein Einfallstor blieb bislang unbewacht, wenn es nicht die betreffende Software selbst übernahm: Veraltete und unsichere Software. Diese wichtige Lücke füllt nun der für Privatanwender kostenlose Secunia Personal Software Inspector, den ich wirklich empfehlen kann.
Das Produkt kann derzeit heruntergeladen werden unter https://psi.secunia.com/ und ist offiziell noch im Beta-Stadium. Bei mir lief es allerdings hervorragend. Und was bietet es nicht alles für Überraschungen: Längst vergessene Software, die noch irgendwo installiert oder gespeichert ist. Die Liste umfasste bei mir mehr als ein Dutzend Einträge hinsichtlich unsicherer Software – also veralteter Versionen, über die Angreifer ins System eindringen können. Da waren Packer, diverse Media-Player wie VLC, Sourceforge-Kram undundund. Dazu nochmal ein gutes Dutzend Out-of-Life-Software, also Programme, die nicht mehr weiter entwickelt werden. Wer mit dem Scan seines Systems und der notwendigen Datenübermittlung Probleme hat, sollte Secunia’s Privacy Statement lesen, das mir okay erschien.
Gut, die Rubrik Out-of-Life ist nicht kritisch. Zumal ich weiterhin auf Winamp 2.9.1 stehe und mir die neueren Versionen gar nicht ins Haus holen mag. Aber der Rest war spannend. Gestern und heute war ich durchaus ca. zwei Stunden beschäftigt, um die gesamte Software zu aktualisieren. Super ist die Funktion, dass Secunia PSI direkte Links zu den Downloads veralteter Software angibt, wenn diese bekannt sind. Und das waren sie in meinem Fall durchgehend.
Die beiden einzigen Probleme stellten Microsoft Office 2000 dar, da hier eine unglaubliche Zahl an Einzel-Updates und Paketen bereitstand sowie Apples QuickTime. MS Office ging dann aber über die automatische Download-Prüfung der MS Office-Seite komfortabel. Ich verwende zwar in erster Linie OpenOffice, allerdings habe ich das neue Datenbank-Feature noch nicht getestet und nutze deshalb immer noch Access.
Das größte Problem stellte QuickTime da. Die neue Version ist nicht mit Windows 2000 kompatibel (ja, ich sah bislang keinen Grund auf eine neuere Windows Version umzusteigen – never change a running system). Also musste ich nach einer Windows 2000 kompatiblen QuickTime Version suchen. Hier zeigte sich die Apple-Site als recht unkomfortabel. Als ich nach einigem Suchen fündig wurde, ließ sich der Download von QuickTime 7.1 bislang nicht installieren. Wobei Apple allein dafür geschlagen gehört, dass sie jeden Download QuickTimeInstaller.exe nennen. Ob die Herren dort schon einmal etwas von Versionsnamen gehört haben?
Jedenfalls ist die Anzeige der unsicheren Software nun so gut wie leer. Und für QuickTime findet sich auch noch eine Lösung. Entweder klappt es nach dem nächsten Download oder der Player fliegt von meinem PC.
Edit: Nach erneutem Download ließ sich dann auch QuickTime neu installieren. 7.1 bringt sogar eine Update-Funktion mit. Doch der positive Eindruck wurde sofort wieder getrübt: Diese Funktion versuchte bei der Ausführung dann allerdings gleich, mir ungefragt iTunes auf den Rechner zu befördern. Die Auswahlboxen musste ich erstmal unter „Extras“ suchen und aktiveren. Nein, Apple macht sich bei mir mit solchen Maßnahmen keinen Freund…
Nachtrag vom 14.11.07: Secunia habe ich nun wieder deinstalliert. Störend war, dass sich die Software in den Autostart gehängt hat und bei jedem Neustart des PC’s mit erhöhten Festplatten-Aktivitäten nervte. Dies sollte in einer künftigen Variante vom Anwender selbst entschieden werden können. Die De-Installation verlief auch nicht sauber – sie funktionierte schlichtweg nicht, vermutlich da noch Prozesse liefen. An diesen Stellen merkt man dann doch noch den Beta-Status.
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